Der 26-Jährige kehrt nach einer Knie-OP für die Nations League zum ÖFB-Team zurück. Zu erzählen hat er einiges.
Drei von vier Partien hat Maximilian Wöber bei der EM in Deutschland bestritten und dabei auch alle Höhen und Tiefen erlebt. Nach dem Eigentor zum Auftakt gegen Frankreich meldete er sich mit einer Top-Leistung über 90 Minuten beim 3:2-Sieg gegen die Niederlande zurück. Im Achtelfinale gegen die Türkei durfte er noch einmal als Joker dabei sein. Unterm Strich eine positive Erfahrung für den 26-Jährigen. Jedoch: Nach der EURO folgte keine leichte Zeit.
Nach einem Leihjahr bei Borussia Mönchengladbach kehrte der Wiener schließlich zu Leeds United zurück. Der Klub spielt allerdings in dieser Saison nur in der zweiten englischen Liga. Dazu zwickte das Knie, ein operativer Eingriff folgte. Das Resultat: Seit September hat Wöber keine Minute mehr gespielt. Umso schöner, dass er diese Woche dennoch dabei ist beim Nationalteam. „Ich komme gerade von sechs Wochen Reha-Zeit zurück, habe erst zwei Wochen mit der Mannschaft trainiert. Ich bin froh, dass ich ehrlich sagen kann, dass es mir gut geht und ich bereit bin.“
Das reichte Ralf Rangnick, um den England-Legionär wieder einzuberufen. Mit Marco Friedl und Leopold Querfeld rutschten zwei andere Innenverteidiger indes wieder auf die Abrufliste. Wöber hat Vorrang, auch wenn er nach seinem Ausfall aufholen muss und auch bei seinem Klub die Situation nicht rosig ist. Auf seiner Position, links in der Innenverteidigung, spielt der Kapitän der Mannschaft. „Das ist kein Riesenproblem für mich.“ Ob er den jetzt einfach aus der Mannschaft spielen wird? „Das wäre natürlich das Ziel“, schmunzelt der Routinier auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage.
Max Wöber ist ein gern gesehener Gast bei Medienterminen. Er hat in fünf Ländern Profifußball gespielt, hat etwas zu sagen und auch immer wieder einen Schmäh auf den Lippen. Seine Situation beschreibt er allerdings nüchtern: „Es läuft richtig gut bei uns in Leeds, ich verstehe den Trainer, dass es keinen Grund gibt, etwas zu ändern. Ich muss geduldig bleiben.“ Die Trainingseinheiten, die er in dieser Saison mit der Mannschaft bestritten hat, könne er auf zwei Händen abzählen. „Das ist nicht viel in zweieinhalb Monaten.“
Gut möglich ist dennoch, dass der Linksfuß diese Woche beim Nationalteam wieder einmal Spielpraxis erhält. Und dann steht ja im Winter schon wieder eine Transferzeit bevor. Ob er einen Abgang plant, sollte er bis dahin nicht regelmäßig spielen? „Damit habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt. Der Fokus lag jetzt ganz auf meinem Knie, um wieder fit zu werden. Jetzt will ich wieder spielen, dann wird man sehen, was der Klub will und was ich will.“ Bis jetzt sei ein Abgang jedenfalls kein Thema.
Das kann sich schnell ändern. Salzburg, wo er von 2019 bis 2023 gespielt hat, sucht einen routinierten Innenverteidiger. Zur Situation bei seinem Ex-Klub sagt er: „Sie haben einen Weg eingeschlagen, wo sie außer Schlager und Blaswich kaum erfahrene Spieler haben. Zu meiner Zeit war der Kern des Teams mit Ulmer, Walke, Junuzovic, Ramalho und mir etwas reifer.“ In der aktuellen Situation seien Spieler gefragt, die „lenken können. Da fehlt im Moment einfach …read more
Source:: Kurier.at – Sport