„Beatles ’64“: Wie vier Pilzköpfe aus Liverpool die USA eroberten

Kultur

„Beatles ’64“ (abrufbar auf Disney+) ist eine mit neuen technischen Tricks aufgehübschte Doku über den ersten Besuch der Fab Four in die USA.

Am 7. Februar 1964 war es in New York eisig kalt. Das zeigen die Bilder, die Regisseur David Tedeschian im Auftrag von Martin Scorsese, der als Produzent fungiert, an den Anfang seiner Doku „Beatles ’64“ stellt (abrufbar auf Disney+). In dieser Kälte warteten schon Tausende Fans, um den vier hübschen Bubis mit den lustigen Frisuren aus Liverpool dabei zuzusehen, wie sie winkend aus dem Flugzeug steigen. Sie sind nach New York gekommen, um zwei Konzerte zu spielen, Interviews zu geben, in der berühmten „Ed Sullivan Show“ aufzutreten – und ein depressives Land aufzuheitern. Denn zu dieser Zeit war die Stimmung in den USA im Keller – das Land befand sich nach dem Attentat auf John F. Kennedy (22. 11. 1963) in Schockstarre. Da kamen die Beatles mit ihren poppigen Melodien, ihrer guten Laune, ihrem frechen Grinsen gerade recht. Oder wie es der Schriftsteller Joe Queenen in der Doku auf den Punkt bringt: „Es war so, als würde jemand das Licht aufdrehen. Sie kamen aus dem Nirgendwo, aus Liverpool. Kaum jemand in den USA wusste, wo das genau ist.“

Historische Reise

„Beatles ’64“ basiert auf dem Material der US-Dokufilmer David und Albert Maysles, die die Beatles im Rahmen ihres Aufenthalts auf Schritt und Tritt begleitet haben. Dieses restaurierte Filmmaterial macht die kulturellen Auswirkungen der historischen Reise der Beatles greifbar. Dazu gehört auch die Hysterie, die vor allem unter jungen (weißen) Frauen herrschte. Die Beatles seien anders als die damaligen Popstars gewesen – nett, höflich, sympathisch, sagt ein weiblicher Fan in der Doku. Und sie sangen so wunderschön über das Verliebtsein: „I Want to Hold Your Hand“. Zu Wort kommen neben Fans auch prominente Zeitzeugen wie David Lynch, der das allererste Konzert der Fab Four in den USA besuchte. Kürzlich geführte Interviews von Ringo Starr und Paul McCartney sowie George Harrison und John Lennon aus dem Archiv runden die sehenswerte Doku ab.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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