
Am Freitagabend wurden im Gartenbaukino jene Menschen gewürdigt, ohne die Film und Fernsehen nicht möglich wären.
Mit Erni Mangold ist er, kilometermäßig, zwei Mal um die Welt gefahren. Mit vielen, vielen anderen Stars der heimischen Filmbranche und auch zahlreichen internationalen Kapazundern ist er vielleicht weniger weit gekommen, aber trotzdem zur fixen Größe und zum Ansprechpartner, zur Nachrichtenquelle, zum Testpublikum für ein letztminütiges Rollenstudium und, ja, zur Vertrauensperson geworden: Joschi Deininger ist der Fahrer der Filmbranche.
Er hat, so sollte es das Moderatorenduo Hilde Dalik und Markus Freistätter am Freitagabend im Gartenbaukino sagen, so viel bewegt in der heimischen Filmbranche wie niemand anderer. Und für diese wichtige Hauptrolle wurde Deininger vom KURIER der Platinpreis für das Lebenswerk bei der Branchen-ROMY verliehen.
Kurier/Gilbert Novy
„Jetzt bin ich ein bisschen gerührt“, sagte Deininger, den die versammelte Branche mit Standing Ovations würdigte. Er bedankte sich bei seiner Familie, „bei meinen Kindern und meiner Frau, die oft mit dem Abendessen vergeblich gewartet hat und um 4 Uhr aufgestanden ist, um Frühstück zu machen.“ Fahrer sind die Ersten, die am Tag zu arbeiten anfangen, und oft die letzten, die zu Hause sind, sagte er dem KURIER zuvor.
Die ROMY im April in der Hofburg zeichnet die Publikumslieblinge aus Film und Fernsehen aus. Die Branchen-ROMY aber würdigt jene Personen hinter der Kamera, ohne die es weder Film noch Fernsehen geben würde. Stellvertretend für alle diese nahm Deininger die Auszeichnung an.
Kurier/Gilbert NovyPreise an Willi und Joyn
Im Gartenbaukino wurden zwei weitere Preise durch die Jury vergeben: Filmeditorin Monika Willi, die heuer für ihre Arbeit an „Tár“ für den Oscar nominiert war und in Abwesenheit von Regisseurin Barbara Albert gewürdigt wurde, erhielt den Preis der Jury zugesprochen.
„Die Wochen des Zweifelns, Hadern, Bangens, auch des Lachens“ machen „große Freude mit dir“, sagte Albert über Willi. Das Tempo mache das Geheimnis eines Films aus: „Das findest du jedes Mal“.
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Und der Sonderpreis der Jury ging an die Streamingplattform Joyn, auf der das gesamte heimische Fernsehangebot abrufbar ist – ein gewaltiger Fortschritt für die Branche, ein tolles Service für die Seher. Die weiteren ROMYs, die vergeben wurden (Gewinner siehe unten), hat die Branche selbst gekürt: Alle bisherigen ROMY-Sieger sind berechtigt, über die Nominierungen der ROMY-Jury abzustimmen und somit festzulegen, wer die goldene Statuette überreicht bekommt. Die Beteiligung war heuer ausgesprochen hoch, rund 500 Gäste wurden zur Verleihung erwartet.
KURIER-Chefredakteurin Martina Salomon betonte zu Beginn den hohen Stellenwert der Kultur für die KURIER-Leserinnen und -Leser – das Film- und Fernsehschaffen ist, so sagte sie, ein wichtiger Teil davon. KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger verwies darauf, dass Film und Fernsehen wesentliche Aspekte des Medienstandortes Österreich sind, dessen finanzielle Situation zuletzt zunehmend angespannt war.
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Neben den Kulturschaffenden aus der Filmbranche wurde auch eine hochkarätige heimische Popmusikerin ausgezeichnet: Die Salzburger Sängerin und Komponistin Eva Klampfer – bekannt als Lylit – erhielt die ROMY für die beste Musik für den Film „Eismayer“. „Es ist so schön, gesehen zu werden“, sagte sie. Sie habe „totale gestalterische Freiheit verspürt“, das sei für sie das Wichtigste in der Arbeit.
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Für die Veranstaltung angekündigt waren neben den Gewinnern auch …read more
Source:: Kurier.at – Kultur