
Von Gabriele Flossmann
Als Dennis Gansel vor 25 Jahren die Teenie-Komödie „Mädchen, Mädchen“ inszenierte, wurde er von der Kritik arg zerzaust. Nach seinem preisgekrönten Debüt mit dem TV-Politthriller „Das Phantom“ (2000) wollte man von der neuen deutschen Regiehoffnung anderes sehen als „schmuddel-feministische Freizügigkeiten“ von drei Gymnasiastinnen, die endlich ihren ersten Orgasmus erleben wollen.
Aber es gibt sie ja auch heute – die Teenies, die ihre ersten Sex-Abenteuer erleben wollen. Was die Neuauflage rund um die Orgasmus-Suche der drei Freundinnen Inken, Vicky und Lena betrifft, so scheint sie genauso an den gestylten Haaren der Darstellerinnen herbeigezogen wie das Original vor einem Vierteljahrhundert. Und auch die Dialoge wirken gewollt zotig und untergriffig.
In diesem von Martina Plura inszenierten Remake saufen und knutschen sich die „Mädchen Mädchen“ durch mehrere Partys, suchen aber trotz aller Freizügigkeit nach dem „Richtigen“. Mit dem Austausch von Intimitäten und Geheimnissen stellen die drei jungen Frauen ihre Freundschaft auf die Probe und bisweilen auch die Geduld des Publikums. Denn etliche der ausgetauschten Sex-Pointen haben bereits den gewissen Bart. Selten einen maskulinen, denn die jungen Männer, mit denen sie zu tun haben, werden von den Mädchen eher als „Weicheier“ taxiert. Dieses deutsch-österreichische Remake erfüllt – was Lust und Lustigkeit betrifft – die Erwartungshaltung. Allerdings in (zu) gemäßigten Dosen.
INFO: D/Ö 2025. 90 Min. Von Martina Plura. Mit Kya -Celina Barucki, Nhung Hong.
Source:: Kurier.at – Kultur