Das Kollektiv Dorn°Bering zeigt „Jekyll & Hyde & alle Ängstlichkeiten bedenken“.
Von Susanne Zobl
Was tun mit dem Bösen in der Welt? Auf eine gewisse Weise stellte sich diese Frage bereits Robert Louis Stevenson in seinem Schauerroman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ aus dem Jahr 1886.
Dieser dient Gesa Bering und Stephan Dorn (Dorn°Bering) als Grundlage für die Performance „Jekyll & Hyde & alle Ängstlichkeiten bedenken“.
Barbara Pálffy
Dafür verwandeln sie die kleine Bühne in der Drachengasse mit wenigen Mitteln – zwei Laternen, ein Tisch, ein paar Fläschchen reichen – in eine dunkle Straße im London des 19. Jahrhunderts oder, je nach Bedarf, in ein Versuchslabor.
Mit knappen Sätzen schaffen sie verschiedene Atmosphären, führen ins Haus des angesehenen DDDr. Jekyll, der mit seinem dreifachen Doktortitel dreimal in der Woche die feinste Gesellschaft zu sich einlädt.
Barbara PálffyBitte und Danke sagen
In knappen Sätzen umreißen sie komplexe Fragestellungen: Was ist das Gute? Was ist das Böse? Was kann und soll das Theater überhaupt? Das kann als Unterrichtsstunde in Moral, aber auch als Lehrstück über das Schauspiel an sich gesehen werden. Ein Hauch von Dada weht durch den Text, etwa, wenn über das Gute reflektiert wird. Drei Beispiele werden gegeben: Giraffen, Blumensträuße und Bitte und Danke sagen. Und das Böse? Das wird ergründet.
Lustvoll spielen sie mit Essenzen aus allerlei „Dreck“, damit Gesa Bering sich in das Böse verwandeln kann. Ihr Spiel changiert zwischen Performance, absurdem Theater und Komik. Wenn sie in ihrer grauen Hose samt weißem Hemd auftritt, erinnert sie in manchen Passagen an Karl Valentins Partnerin Liesl Karlstadt. Die Grundfrage wurde zwar nicht wirklich beantwortet, aber das spielt keine Rolle. Dem Publikum hat es gefallen.
Source:: Kurier.at – Kultur