
Schon gleich zu Beginn brandete bei seinem ersten Auftritt in der ausverkauften Wiener Staatsoper großer Jubel auf. Dieser setzte sich dann fort, wurde zum Finale frenetisch und führte zu stehenden Ovationen: Was auch kein Wunder war, denn Phillipe Jordan verlässt als Musikdirektor, eine Funktion, die er seit 2020 bekleidete, nach dem Abschluss des zweiten Zyklus des „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner die Wiener Staatsoper und wurde wie auch das exzellente Gesangsensemble vom Publikum ausgiebig gefeiert.
Es regnete Blumen, der Bravi-Orkan wollte nicht enden, auch die Orchestermitglieder standen alle im Graben und applaudierten Jordan heftig zu. Zu Recht, denn auch diesmal vernahm man bei der „Götterdämmerung“ aus dem Graben ganz Besonderes: Denn dort musizierte das Orchester der Wiener Staatsoper unter seiner Stabführung mit wunderbarem Wohlklang, feiner Subtilität, kammermusikalischer Transparenz aber auch hochdramatischen, spannungsgeladenen Ausbrüchen.
Jordan kostete die einzelnen Phrasen aus und wählte teils breite Tempi, wobei die Spannung nie nachließ. Der sichtlich gerührte, beliebte Schweizer Maestro, der viele famose Opernabende hier im Haus am Ring dirigiert hat, geht ab 2027 an die Pariser Oper. Er wird dem Wiener Publikum sehr fehlen.
Source:: Kurier.at – Kultur