Kecke Komödie über Cam-Girl – Regisseurin: „Jeder von uns hat Sex“

Kultur

Neo-Regisseurin Anna Unterweger gelang mit ihrem Spielfilmdebüt „Broke. Alone. A kinky Lovestory“ der Sprung in die deutsche Kinowelt. Die Tirolerin über die Arbeit an der frechen Komödie.

Gleich mit dem ersten Spielfilm bundesweite Kinostarts in Deutschland und Österreich hinzulegen, ist für eine Regiedebütantin wie Anna Unterweger keine ausgemachte Sache. Hierzulande startete ihr Film „Broke. Alone. A kinky Lovestory“ in mehr als dreißig Kinos.

Die erfrischend unbekümmert erzählte Story hat ihren Ursprung in der Coronazeit. Ausgerechnet, als der jungen Kunststudentin Sarah (Nora Islei) zwei Wochen Quarantäne verordnet werden, erwischt sie ihren Freund Jonas (John Förster) in der gemeinsamen Wohnung in flagranti mit einer anderen im Bett. Noch dazu entdeckt sie, dass er für den Sex viel Geld hinblättern musste, weil er die Frau über ein Online-Camgirl-Service zu sich beordert hatte. Bezahlt wurde das allerdings mit dem Geld, das Sarah für die überfällige Miete zur Seite gelegt hatte. Nun steht sie vor dem Rauswurf. Wie soll sie nun aber rasch das nötige Geld auftreiben, wenn sie die Wohnung nicht verlassen darf? Sarah verdingt sich selbst als Camgirl.

Unterstützung via Video-Calls erhält sie von ihrer besten Freundin Mila (Pauline Afaja) und deren feschem Bruder Tim (Julian Bloedorn), denn es sind teilweise ziemlich merkwürdige Wünsche und Gelüste, die ihre Kunden äußern.

Nicht einfach

Unterweger ist bewusst, dass es kein einfaches Thema ist. Aber die 32-Jährige sagt: „Jeder von uns hat Sex und jeder von uns beschäftigt sich damit. Also sollte es das Normalste der Welt sein.“ Rund um das Projekt hätten immer wieder Leute gesagt: „Das kannst du ja nicht machen …!“ „Dann sage ich immer: Warum soll ich es nicht machen? Dieses Polarisieren hat mich gereizt, dass viele aufgrund des Themas skeptisch waren. Dann habe ich mir gedacht: Jetzt mache ich es erst recht!“

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Der Weg zur Filmemacherin war für die Tirolerin nicht gleich vorgezeichnet. Nach dem Abschluss einer Tourismusschule reiste sie um die Welt, um in der Hotelbranche zu arbeiten. Irland, Australien, USA. Als sie zurückkehrte, absolvierte sie 2015 die Schauspielakademie Elfriede Ott in Wien. „Ich hatte kleinere Rollen in ,Soko Kitz‘, ,Soko Donau‘, ,Bergdoktor‘, ,Bergretter‘, das ganze Programm“, berichtet Unterweger. „Aber es macht viel mehr Spaß, ein ganzes Projekt von Anfang bis zum Schluss zu begleiten.“

Die Chance für ihren Einstieg bei „Broke. Alone“ erhielt sie, weil der deutsche Produzent Hauke Schlichting bewusst eine Frau für den Regiesessel suchte. Auf Empfehlung von Til Schweigers Barefoot Film, wo Unterweger tätig war, wurde sie schließlich genommen. Zuvor hatte sie erst einen Kurzfilm gedreht.

„Es hat dem Film richtig gutgetan, dass eine Frau Regie geführt hat“, sagt sie. „Vor allem für die Hauptdarstellerin. Einfach, um die Weiblichkeit dieser Frau am Set mehr zu spüren.“

C.Jobst

Anna Unterweger (rechts mit Gedeon Burkhard und Nora Islei (links) bei der Premiere in Wien

Nora Islei sei ein „Castingwunder“ gewesen. Es seien zwar auch klingende Namen angeboten worden, manche Agenten hätten aber gesagt: „Unsere Schauspielerinnen machen so was nicht.“ Die 25-Jährige sei durch ihr „herzhaftes und ehrliches“ Demoband aufgefallen. Unterweger: „Sie hat sich total versprochen und war sauer auf ihren Anspielpartner. Das hat sie aber nicht herausgeschnitten. Mich hat …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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