Lenny Kravitz holt ihn Wien einen jungen Gastmusiker namens Lenny auf die Bühne

Kultur

Stadthallen-Konzert des US-Musikers entwickelt erst spät das erwartete Feuer.

Die Show von Lenny Kravitz in der Wiener Stadthalle ist vier Songs alt und steuert schon auf den ersten Höhepunkt zu: Kravitz hat sich Lenny Nummer zwei auf die Bühne geholt – einen Buben, der auch Lenny heißt und hier sein erstes Konzert erlebt. Nach einem energetischen Anfang mit „Minister Of Rock ’n Roll“ und „Always On The Run“, der zeigte, wie mühelos Kravitz zwischen Blues, Rock, Soul und Funk wechseln, beziehungsweise all diese Stilrichtungen fusionieren kann, hat der 60-Jährige die Sonnenbrille abgenommen, sich das Publikum angesehen und dort Lenny-Junior entdeckt, der sich seinen Namen und das Ereignis auf ein T-Shirt gedruckt hat. Lenny, der Ältere, umarmt ihn lange und herzlich, schenkt ihm ein Tamburin, das der signiert, und bittet Lenny, den Jüngeren, später zurück auf die Bühne zu kommen, um das Tamburin zu spielen. Bevor er weiterspielt, bedankt sich Kravitz bei den 11.000 Besuchern und schließt an dass wir alle hier sind, um die Liebe füreinander zu spüren und seine Musik zum Leben zu erwecken. Es ist die einzige Rede zu seinem Lieblingsthema, das er gerne mit „Liebe ist meine Religion“ zusammenfasst. Kravitz lässt die Musik sprechenOft ist der in Paris lebende Amerikaner dafür als naiv bezeichnet und kritisiert worden. Vielleicht ist er deswegen auf dieser „Blue Electric Light“-Tour mit solch predigenden Aussagen zurückhaltender, als vor einigen Jahren. In Wien lässt er auf jeden Fall vor allem die Musik sprechen: „TK421“, einer der besten Songs vom jüngsten Album „Blue Electric Light“, klingt hier viel energetischer als auf dem sterilen, glatt gebügelten Album, „Honey“ dagegen hört sich genauso belanglos an. Die Dreadlocks fliegenEs stört nicht, denn Kravitz hat nur wenige dieser neuen Songs im Programm, spielt stattdessen Highlights aus allen Phasen seines Schaffens. Das ruhige „Stillness Of The Heart“ ist genauso ein Höhepunkt „I’ll Be Waiting“. Kravitz spielt zwischendrin auch mal Bass und Klavier, beides genauso versiert wie die Gitarre. Und wenn er nur singt, kreist er lasziv mit den Hüften wie, tanzt wie wild, lässt die Dreadlocks fliegen und wirkt dabei genauso agil und jugendlich fit wie vor 35 Jahren.Immer wieder gibt er auch den Mitgliedern seiner Band Raum zum Improvisieren. Da tun sich die Bläser, die alle Arten von Saxofon, Trompete und Flügelhorn spielen, genauso hervor, wie der koreanische Bassist Hoonch „The Wolf“ Choi und der langjähriger Gitarrist Craig Ross, der, wie Kravitz anmerkt, ab Mitternacht Geburtstag hat.Nach der Vorstellung der Band – „meiner Familie“ – kommt ein Hit nach dem anderen und damit auch das Feuer in die Show, das man von Kravitz erwartet, das hier aber lange vor sich hin glimmte, ohne groß aufzulodern: „American Woman“, „Fly Away“ und „Are You Gonna Go My Way“.Die Zugabe mit „Let Love Rule“ zelebriert Kravitz dann weit über zehn Minuten lang. Lenny der Jüngere kommt auf die Bühne und spielt das Tamburin, während Kravitz selbst bis hinten zur Osttribüne und wieder zurück durchs Publikum geht, Leute umarmt und sich feiern lässt. Es klappt zwar nicht ganz, dass die Zuschauer dabei …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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