Rechtsradikale Gruppen nutzen Gigi D’Agostino’s „L’amour toujours“ für rassistische Videos auf Social Media. Der DJ geht nun auf Österreich-Tour.
„Gigi D’Agostino ist zurück: Der Kult-DJ wird noch dieses Jahr Fans in der Wiener Stadthalle mit Hits wie „L’Amour Toujours“, „Bla Bla Bla“, „The Riddle“, „In My Mind“ und vielen weiteren Klassikern zum Feiern bringen“, so bewarb Wien-Ticket den Ticketvorverkauf für insgesamt sechs Österreich-Konzerte von Gigi D’Agostino.
Der Hit ‚L’amour toujours‘ aus dem Jahr 2001 des 56-jährigen DJ ist seit einem Video-Skandal auf der deutschen Nordseeinsel Sylt, bei dem junge, reiche Menschen zur Melodie des Liedes rassistische Parolen grölten, zuletzt immer mehr in Verruf geraten.
Song ‚L’amour toujours‘ wurde gecancelt
Seitdem wurde der mehr als 20-Jahre alte Party-Song von einigen Radiosendern (Ö3 und Kronehit), aber auch beispielsweise vom ÖFB bewusst gecancelt, also nicht mehr gespielt.
Der italienische DJ selbst stellte in einem Statement klar, dass es in seinem Lied um Liebe und sonst nichts gehe, „um ein wunderbares, großes und intensives Gefühl, das die Menschen verbindet“.
Rechtsradikale Gruppen auf Social Media
Dennoch wird sein Lied nach wie vor von rechtsradikalen Gruppen auf Social Media verwendet, um rassistische Inhalte zu verbreiten – und zu bestärken. Zuletzt zum Beispiel in einem TikTok-Video, in dem der SPÖ-Stadtrat von Deutsch-Wagram, Gurdial Singh Bajwa, aufgrund seines Turbans von einem Nutzer rassistisch beleidigt wurde.
Vom Frequency-Festival in St. Pölten im Sommer wurde Gigi D’Agostinos Auftritt kurz vorher abgesagt. Laut den Veranstaltern hatte die Absage offiziell nichts mit der Situation um den Song ‚L’amour toujours‘ zu tun. Als Ersatz für D’Agostino spielte dann das heimische Drum’n’Bass-Duo Camo & Krooked.
Konzert in der Wiener Stadthalle
Gigi D’Agostino geht im Herbst 2024 auf Tour, mehrere Termine in Österreich sind geplant. Am 2. November gastiert der DJ in der Wiener Stadthalle.
Ob es aufgrund der Kontroverse rund um den ‚L’amour toujours‘-Song zu Protestaktionen kommen wird? Auf KURIER-Anfrage äußert sich Wien-Ticket beim Vorverkauf der Konzerttickets wie folgt: „Im konkreten Fall ist es uns wichtig festzuhalten, dass sich der Künstler von den von Ihnen angeführten Veröffentlichungen und Übergriffen distanziert hat und in keinster Weise damit in Verbindung gebracht werden möchte.“
Source:: Kurier.at – Kultur