Nova Rock: Flacher Auftakt, volle Dröhnung

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Vom Nova Rock gibt es nur zwei Varianten: Entweder man geht im Schlamm unter oder man frisst Staub. Heuer ist wieder Letzteres angesagt. Besser als im Gatsch baden, würde ich jetzt mal behaupten. Aber auch mit Trockenheit muss man umgehen können. Die Empfehlung lautet: Zwischen dem Bier (0,5 um 6,90 Euro ohne Pfand) und dem Magenbitter immer wieder Wasser trinken. Einschmieren nicht vergessen. Sonnenhut und Schweißbrille schadet sicherlich nicht. Und da hier gerne der Wind geht – nicht umsonst stehen hier überall Windräder in der Gegend herum -, kann man auch mit einer Maske herumlaufen. Der am Festival gesichtete Typ mit dem Darth Vader-Kostüm hat also durchaus einiges richtig gemacht.

APA/FLORIAN WIESER / FLORIAN WIESER

Apropos Design: Das der Red Stage wurde überarbeitet. Statt Lichteffekten zieren nun neben zwei Screens riesige Adlerflügel die Seitenwände. „Der Adler ist gelandet“, freute sich im Vorfeld der Nova-Rock-Intendant Ewald Tatar. Man hätte statt einem Adler auch eine andere, im Burgenland oft anzutreffende Vogelart nehmen können, wie etwa eine Gans oder einen Storch, aber das wäre für ein Rock-Festival – Pardon! – „Österreichs größtem Rock-Festival“ wohl zu soft gewesen. Und soft ist hier wenig. Denn auf den Pannonia Fields reagiert die Härte: Harte Jungs, harte Riffs, harter Boden, harter Pizzarand (zumindest die „am Stein gebacken“ Flade von „Mario“). 

Anreise ohne Probleme

Noch lange bevor die erste Band eine der insgesamt drei Bühnen betrat, war der Parkplatz und das Campingareal voll. Am Mittwochnachmittag war die Anreise zum Festival also fast schon beendet. Wer zum Nova Rock fährt, muss sich Urlaub nehmen oder sollte keiner geregelten Arbeit nachgehen. Denn die Party startet bereits am Dienstag und dauert oft bis Sonntagabend. Für fünf Tage „tutto gas“ braucht es natürlich den nötigen Sprit, der auf Leiterwagen zum Campingplatz gerollt wird. Das Bier für fünf Tage ist zwar schon nach drei Stunden lauwarm, aber nur die Harten kommen in den Garten.

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Den Anfang am ersten Festivaltag machten Dead Poet Society um 16:30 Uhr. Haben die ersten paar Songs der Band aus Boston nur wenige mitbekommen, war das Gelände nach einer halben Stunde gut gefüllt. Dann war aber schon wieder Schluss. Schade drum, das war nämlich gar nicht so schlecht, was die Jungs da lieferten – irgendwo zwischen Alternative-Rock, Grunge und Emo-Indie-Kram der Marke Muse. Ambitioniert, handwerklich sauber gespielt. Die Gitarren sind trocken, gerne verzerrt. Der Gesang von Jack Underkofler würde einer Popband gut stehen. Vielleicht sollte er sich mal Gedanken darüber machen. Vielleicht würde er dann nicht schon am Nachmittag spielen, sondern zur Primetime.

So flach wie die pannonische Tiefebene sind auch die Höhepunkte, die das Line-up am ersten Tag bietet. Abgesehen von Korn hat man vom Großteil noch nie etwas gehört. Seven Hours After Violet? Klingt nach einer seichten Horrorgeschichte, ist aber eine Band. Aus denen könnte sogar noch etwas werden, denn immerhin spielt dort der System-of-a-Down-Bassist Shavo Odadjian mit. Es gibt auch bereits ein Debütalbum und Songs, die durchaus Potenzial haben – vor allem dann, wenn der Gitarrist Alejandro Aranda singt und einem der Sänger Taylor Barber nicht anschreit.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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