
Neues Design, längere Abrufzeiten, geöffnetes Archiv und eigener Kinderkanal im Onlinebereich. Neue Shows und Diskussionsformate im TV, neuer Donnerstagabend auf ORF 1.
Der ORF startet mit einer neuen Streamingplattform namens „ORF On“ ins Jahr 2024. Sie soll die ORF-TVthek ablösen und liefert ein neues Design, weit längere Abrufzeiten als bisher, manche Produktionen noch vor der Ausstrahlung im TV und zahlreiche Archivsendungen. Dort angesiedelt ist ein neuer 24-Stunden-Kinderkanal. Aber auch das lineare Fernsehen will der ORF 2024 nicht vernachlässigen und kündigt mehr Publikumsbeteiligung, neue Magazine und Shows an.
„Programm für dich und mich und alle“ lautet das Motto des öffentlich-rechtlichen Medienhauses für das kommende Jahr. „Für alle“ ist wohl nicht zufällig gewählt, sieht doch eine ORF-Gesetzesänderung die Umstellung der gerätegekoppelten GIS-Gebühr auf eine Haushaltsabgabe in Höhe von 15,30 Euro (statt 18,59 Euro) vor und werden dadurch mehr Haushalte als bisher zur Kasse gebeten. „Die Einführung der Haushaltsabgabe ist kein Ruhekissen für uns – ganz im Gegenteil. Sie ist Ansporn und Verpflichtung, unseren Auftrag noch besser in Programmangebote zu gießen, die für möglichst viele Menschen in Österreich Identifikation und Anknüpfung bieten“, hielt ORF-Chef Roland Weißmann dazu bei einer Pressekonferenz am Dienstag fest. Ein geringerer ORF-Beitrag pro Kopf bei gleichzeitig mehr Programm sei kein Marketinggag, sondern Realität, so Weißmann.
Die ORF-TVthek wird von der Streamingplattform „ORF On“ abgelöst. Dort werden Inhalte künftig meistens ein halbes Jahr, vielfach aber auch zeitlich unbegrenzt zur Verfügung gestellt, wofür der ORF auch sein Archiv öffnet und Produktionen insbesondere aus dem Doku-Bereich wieder abrufbar macht. Ausgewählte Sendungen werden bis zu 24 Stunden vor der Ausstrahlung im linearen Fernsehen zu sehen sein. Nutzerinnen und Nutzer sind aufgerufen, ihr Feedback zu dem neuen Player – der zunächst in einer Betaversion parallel zur ORF-TVthek online geht – abzugeben. Dieses soll in die Weiterentwicklung der Plattform einfließen. Zur Ähnlichkeit des Namens „ORF On“ zur Plattform „ServusTV On“ hielt Weißmann fest, dass man sich die Namensfindung nicht einfach gemacht habe. „Auch andere haben ähnliche Ideen, aber ich gehe davon aus, dass ORF On künftig die Plattform der Österreicherinnen und Österreicher sein wird“, sagte der ORF-Chef.
Eingebettet auf „ORF On“ wird mit 2024 ein eigenes durchgängiges Streamingangebot für Kinder samt begleitendem On-Demand-portal. Neben dem aktuellen „Okidoki“-Programm wird das Angebot um Neuproduktionen, Archivmaterial und ausgewählte internationale Kaufprogramme erweitert.
Die Gesetzesänderung ermöglicht dem ORF auch online-only-Formate. Zu letzteren hielt sich der ORF noch weitgehend bedeckt. Weißmann betonte, dass dafür Auftragsvorprüfungen nötig seien.
ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz betonte, dass man 2024 weiterhin „beliebte Programmsäulen“ zur Verfügung stelle, aber auch mit viel neuem Programm unterbediente Zielgruppen – speziell jüngere Personen – abholen wolle. Zum Superwahljahr 2024 werde Information entsprechend viel Platz im Programm haben, versicherte sie. So werden etwa die „ZiB“-Sendungen am Wochenende zu Mittag verlängert, und die ORF-Korrespondenten bekommen mit einem eigenen Magazin mehr Sendeplatz. Die „ZiB“ soll auf Youtube starten.
APA/TOBIAS STEINMAURER / TOBIAS STEINMAURER
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Source:: Kurier.at – Kultur