ProSieben-Konzern streicht in Deutschland und Österreich 430 Vollzeitstellen

Kultur

Der unter der Konjunkturflaute und internen Turbulenzen leidende TV-Konzern ProSiebenSat.1 streicht rund 430 Vollzeitstellen. ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets, dessen Vertrag trotz heftiger Kritik seitens der Großaktionäre eben erst verlängert wurde, erklärte mit Verweis auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld, man müsse die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Kostenstruktur verbessern.

„Vor diesem Hintergrund ist der angekündigte Stellenabbau eine schwierige, aber notwendige Entscheidung“, sagte der Manager. „Um uns dem tiefgreifenden Strukturwandel in der Medienbranche anzupassen und wieder nachhaltig zu wachsen, müssen wir noch schneller, effizienter und digitaler werden.“

„Kein Big Bang“ in Österreich 

In Österreich gehören die ATV-Sender und Puls-Sender zur ProSiebenSat.1-Gruppe. Zu den Auswirkungen hierzulande machte das Unternehmen auf Anfrage der APA keine konkreten Angaben. „Die herausfordernden Marktbedingungen betreffen natürlich auch Österreich und wir müssen auch entsprechende Personalmaßnahmen setzen“, hieß es in einer Stellungnahme. So werde aktuell der Salesbereich neu aufgestellt. Gleichzeitig schaffe das Unternehmen „laufend neue Jobprofile“. 

Im KURIER-Interview jüngst hatten die Österreich-Geschäftsführer Bernhard Albrecht und Thomas Gruber bereits erklärt: „Wir planen aktuell hier in Österreich mit sinkenden Personalzahlen. Wir werden heuer noch Maßnahmen setzen“, es werde aber „keinen Big Bang geben.“

Ziel der Münchner Konzern-Spitze, zu der seit einem Jahr auch der Österreicher Markus Breitenecker als COO gehört, sei, die „Wettbewerbsfähigkeit im nationalen Markt zu erhalten und Spielraum für erforderliche Investitionen sicherzustellen.“

Stellenabbau soll sozialverträglich sein

Der Stellenabbau in Deutschland soll sozialverträglich mit einem Freiwilligen-Programm über die Bühne gehen. Hierauf hat sich das Unternehmen den Angaben zufolge mit der Arbeitnehmervertretung geeinigt. „Im zweiten Quartal 2025 wird damit zusammenhängend eine Rückstellung für Restrukturierung in Höhe eines mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags gebildet.“ Diese Restrukturierungsaufwendungen hätten keinen Einfluss auf den bereinigten Gewinn (EBITDA), „werden aber das Konzernergebnis wie auch den Free Cashflow einmalig belasten“.

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Die Effekte der geringeren Sach- und Personalaufwendungen würden insbesondere im zweiten Halbjahr 2025 sichtbar und beliefen sich für das Gesamtjahr voraussichtlich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. ProSiebenSat.1 habe dies bereits im Finanzausblick für 2025 berücksichtigt. Der vollständige Ganzjahreseffekt werde sich 2026 realisieren und sich auf einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.

Sparprogramm bereits im März angekündigt

Im März hatte das Unternehmen bereits angekündigt, die Kosten im laufenden Jahr um rund 15 Prozent oder 80 Mio. Euro zu senken. Ab 2026 und danach solle es jährliche Einsparungen von mehr als 100 Mio. Euro geben, hieß es damals. ProSiebenSat.1 hatte bereits 2023 rund 400 Vollzeitstellen gestrichen.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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