Pulitzer-Preise für „New York Times“, Reuters und „Washington Post“

Kultur

Die Nachrichtenagentur Reuters hat den prestigeträchtigen Pulitzer-Preis in der Rubrik investigativer Journalismus gewonnen.

Die am Montag verkündete Auszeichnung erfolgte für die siebenteilige Serie „Fentanyl Express“ über den internationalen Handel mit Chemikalien, die zur Herstellung des synthetischen Opioids verwendet werden.

Andere Auszeichnungen gingen etwa an die Zeitung Washington Post für Breaking News über das Attentat auf den heutigen US-Präsidenten Donald Trump während des Wahlkampfes. Auch einer der vier Preise für die New York Times wurde für Aufnahmen der Zeitung von dem Vorfall in Pennsylvania verliehen.

Billige Vorläuferchemikalien in den USA

In den USA wird wegen der weiten Verbreitung und der schweren Folgen des Fentanyl-Konsums von einer Epidemie gesprochen. Durch sie sind inzwischen etwa 450.000 Menschen ums Leben gekommen. 

Den Reuters-Recherchen zufolge nutzten chinesische Lieferanten eine Gesetzeslücke aus, um billige Vorläuferchemikalien in die USA zu schmuggeln: Die „De-minimis-Regel“ sah vor, dass Pakete im Wert von weniger als 800 Dollar (705,28 Euro) zollfrei eingeführt werden konnten. 

Die Journalisten enthüllten zudem, wie mexikanische Chemiebroker den Handel für die mächtigen Drogenkartelle des Landes erleichterten und China sich gegen US-Bemühungen wehrte, den Chemikalienhandel einzudämmen.

3.600 Dollar an Zutaten für drei Millionen Dollar an Drogen

Im Zuge ihrer Recherchen kauften Reuters-Reporter alle zur Herstellung von Fentanyl nötigen Zutaten für 3.600 Dollar – was gereicht hätte, um Drogen im Wert von mindestens drei Millionen Dollar herzustellen. 

Allerdings sorgten sie anschließend für die sichere Vernichtung der erworbenen Chemikalien und Ausrüstung. Die Trump-Regierung schloss vergangene Woche die Gesetzeslücke bei entsprechenden Importen aus China und Hongkong. 

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„Die Serie ‚Fentanyl Express‘ ist ein Beweis für die Kraft des investigativen Journalismus, Veränderungen anzustoßen und Mächtige zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte Alessandra Galloni, Chefredakteurin von Reuters.

Sechste Auszeichnung für Reuters

Der Pulitzer-Preis ist die sechste Auszeichnung für Reuters-Berichterstattung seit 2014, zusätzlich zu sieben Fotografiepreisen seit 2008. 

Im vergangenen Jahr wurde sie etwa für die Serie „The Musk Industrial Complex“ in der Kategorie Nationale Berichterstattung ausgezeichnet. Dabei ging es um das Firmen-Imperium von Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk. 

Die 1917 vom Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestifteten Pulitzer-Preise gehören zu den prestigeträchtigsten Auszeichnungen im Journalismus.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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