Stipsits über TV-Krimi „Kopftuchmafia“: Das Geheimnis des Käsepappeltees

Kultur

Die erste Verfilmung eines Stinatz-Krimis von Thomas Stipsits, „Kopftuchmafia“, kommt am Montag, 28.10., zu ihrer TV-Premiere (ORF1, 20.15 Uhr). Ein zweiter Teil wurde bereits abgedreht

Mit der Verfilmung des ersten Stinatz-Krimis von Thomas Stipsits wächst zusammen, was zusammengehört. Einerseits weil der steirische Kabarettist ein halber Stinatzer ist – sein Vater ist Burgenlandkroate –, andererseits, weil seine Krimiromane – der erste, „Kopftuchmafia“, erschien 2019 – förmlich nach einer Verfilmung schreien. Ob ihm das selbst beim Schreiben schon bewusst gewesen sei?

„Die ursprüngliche Idee war schon filmisch gedacht, nur hat das damals niemanden interessiert“, sagt Stipsits. Aber dann sei der Ueberreuter-Verlag, bei dem er 2017 den Kurzgeschichten-Band „Das Glück hat einen Vogel“ veröffentlicht hatte, mit dem Wunsch nach einem neuen Buch an ihn herangetreten. „Da habe ich ihnen die Idee mit diesem Stinatzer Columbo gepitcht“, sagt er.

Der Erfolg sei dann überwältigend gewesen. Nach eineinhalb Wochen war die erste Auflage von 8.000 Stück weg. Mittlerweile sind von den ersten drei Bänden mehr als 300.000 Exemplare verkauft. „Niemand hat irgendwie damit gerechnet, dass das so erfolgreich wird“, beteuert Stipsits. Wobei der Publikumsliebling im Jahr 2019 auch seinen ersten großen Kino-Hit mit „Love Machine“ hatte.

ORF/Victoria Herbig

Sifkovits (Stipsits), Fleischer Maikits (Christoph Krutzler) und die Kopftuchmafia – mit der Mama Sifkovits (Erika Deutinger) in der Mitte. 

Klo- und Strandlektüre

Warum die Krimis aus dem südburgenländischen Dorf so gut funktionieren?

„Ich glaube einfach, dass sich viele damit identifizieren können“, sagt er. „Das lesen Enkerl bis Omas, es ist im positiven Sinne eine Klo- und Strandlektüre. Aber es nimmt dich für diese Zeit mit in diesen Ort. Und viele Leute kennen diese ländliche Situation.“

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Die Mordrate in der Marktgemeinde mit rund 1.300 Einwohnern ist in den Krimis freilich relativ hoch. Und in „Kopftuchmafia“ geschieht etwas Furchtbares: Auf einer kroatischen Hochzeit (gehört übrigens zum immateriellen Unesco-Kulturerbe) verschwindet die Braut beim Brautstehlen spurlos. Später wird die Verschollene tot auf einem Acker gefunden. Inspektor Sifkovits reist aus der großen Stadt (Eisenstadt!) in die Heimat – und trifft auf alte Jugendsünden.

ORF/Nikolaas von Schrader“Ich bin wirklich ein Columbo-Nerd“

Den Sifkovits zeichnete Stipsits als Autor von Beginn an als Columbo-Figur – „aus einer großen persönlichen Liebe, ich bin wirklich ein Columbo-Nerd“. Er habe aber auch bemerkt, dass dieser Typus in der Kriminalliteratur zuletzt kaum vertreten war. „Ich hatte das Gefühl, viele haben sich an düsteren skandinavischen Krimis orientiert, wo die Ermittler eher misanthropisch sind – oder sie waren wahnsinnig cool. Dabei liegt es so auf der Hand, einmal so etwas zu machen: Einen empathischen Ermittler, der die Leute mag.“

Für die filmische Umsetzung (Produktion: Mona Film) habe sich Regisseur Daniel Prochaska dazu entschieden, hierbei keine halben Sachen zu machen und die legendäre US-Krimireihe mit „bewussten Zitaten“ zu würdigen, als „Verneigung vor dieser Figur“, sagt Stipsits.

Käsepappeltee

Dazu gehört ein zerknitterter Staubmantel,aber auch die Angewohnheit, für eine Frage noch einmal zurückzukehren – und Sifkovits’ Frau sieht man ebenfalls nie. Das obligate Chili werde durch den Konsum von Käsepappeltee ersetzt, erzählt der Schauspieler. Wie es dazu kam? Stipsits habe bei einem Konzert von STS selbst miterlebt, dass Bandmitglied Schiffkowitz vor Auftritten stets eine Tasse dieses nicht besonders …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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