„The Pengiun“: Eine groteske Comicfigur wird zum glaubwürdigen Mafioso

Kultur

Die Crime-Thriller-Serie „The Penguin“ auf Sky ist eine Batman-Story ohne Batman.

Der Pinguin ist einer der grotesk-komischsten Vögel im Batman-Universum. 2022, im erfolgreichen Kino-Reboot „The Batman“ von Matt Reeves (mit Robert Pattinson), kam er wieder zu Ehren. Colin Farrell wurde für die Rolle des mafiösen Ganoven mit einem Berg an Latex überzogen und in einen Fatsuit gesteckt. Nun ließ der Hollywoodstar („Brügge sehen … und sterben?“) dieses Prozedere für acht Folgen der Serie „The Penguin“ erneut über sich ergehen. HBO lieferte damit das erste Spin-Off der „Batman Epic Crime Saga“ ab, für die „The Batman“ den Grundstein gelegt hatte.

Wir haben hier keine Comicfigur mit Zylinder, Regenschirm und deformierten Händen vor uns – wie Danny DeVito 1992 in „Batmans Rückkehr“ der Rolle nachhaltiges Gepräge verlieh. In „The Penguin“ ist die Figur als grobschlächtiger, narbenzerfurchter, impulsgesteuerter Mafioso gezeichnet. Oswald Cobblepot (hier schlicht Oz Cobb genannt) sieht seine Chance gekommen, im Gangsterparadies Gotham City aufzusteigen.

„Sopranos“-Flair

Showrunnerin Lauren LeFranc setzt die Story nach den Ereignissen im Film an. Die Stadt wurde von einer großen – durch Sabotage herbeigeführten – Flut heimgesucht. In den schwer in Mitleidenschaft gezogenen ärmeren Vierteln tobt ein Drogenkrieg, in diesem Chaos versucht Cobb, die Kontrolle über die Unterwelt zu erlangen. Einstweilen regiert der Mafiaclan der Falcones, aber Cobb hat bereits einen hinterhältigen Plan geschmiedet.

Erzählt wird das in auffallend langen Dialogen – was an den realistischen Stil der Kultserie „The Sopranos“ erinnert – aber in äußerst dunkel gemalten Bildern.

  Punktesammeln auf dem „Moralkonto“

Die Verwendung ist nur bei redaktioneller Berichterstattung im Rahmen einer Programmankündigung ab 2 Monate vor der ersten Auss/Sky/Warner

Cristin Milioti als soziopathische Gangster-Prinzessin  

Als ein Haufen Kids sich an seinem violetten Maserati zu schaffen machen und die goldenen Felgen abmontieren wollen, greift sich Cobb einen von ihnen – Victor Aguilar (gespielt von Rhenzy Feliz) – und macht ihn zu seinem Laufburschen, für den er väterliche Gefühle entwickelt.

Gefahr droht ihm von der gerade erst nach einer Haftstrafe rehabilitierten Schurkin Sofia Falcone (Cristin Milioti), die ihm in Sachen Brutalität und Wahnsinn durchaus Paroli bieten kann.

Farrell gibt – obwohl bis zur Unkenntlichkeit entstellt – den rauen Gangster mit großer Genauigkeit und Glaubwürdigkeit. Und er darf auch ein bisschen watscheln, weil Oz mit einem üblen Klumpfuß ausgestattet ist. Der Schmerz, den dieser „Pinguin“ fühlen muss, ist auch an dieser Stelle äußerst nachvollziehbar. Das ist so gut gespielt, dass man Batman gar nicht vermisst.

INFO: „The Penguin“ ist auf Sky X abrufbar. Immer montags folgt eine neue Episode

…read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.