Die Uraufführung „Burke & Hare. Eine Ballade über Angebot und Nachfrage“ von Bruno Max im Theater Scala
Von: Susanne Zobl
Die Serienmörder William Burke und William Hare aus Edinburgh inspirierten bereits Robert Louis Stevenson. John Landis verfilmte deren Geschichte 2010 in einem düsteren Thriller mit Simon Pegg und Tim Curry. Jetzt legt Bruno Max im Scala seine Version vor: „Burke & Hare. Eine Ballade über Angebot und Nachfrage“. Auf der kleinen Bühne seines Hauses schafft er mit wenigen Holzbretterwänden das Ambiente für die Mörder, Galgen und Friedhof inklusive.
Die Geschichte ist rasch erzählt. Als Dr. Knox, einem Professor für Anatomie, die Leichen ausgehen, entdecken Burke und Hare eine Marktlücke. Da die Nachfrage steigt, beschaffen sie das Material per Mord. Doch nach dem 16. werden sie verhaftet; zum Tode verurteilt wird jedoch nur Burke, denn Hare zieht sich als Kronzeuge aus der Affäre.
Die Not der Künstler
Bruno Max generiert aus diesen historischen Verbrechen eine deutliche Kritik am Kapitalismus, der Menschen zum Äußersten treibt. Und er zieht noch eine weitere Ebene ein. Die thematisiert die Not der Theaterleute. Helen, eine mittellose Schauspielerin, verdingt sich als Prostituierte, bis sie in Burke einen Sponsor findet, der ihr eine Produktion von Shakespeares „Macbeth“ mit ihr selbst in der Titelrolle finanziert. Er bekommt zwar Gewissensbisse, aber die Liebe zu Hellen lässt ihn seine mörderischen Geschäfte fortsetzen.
Thomas Marchart (Burke), Bernie Feit (Hare), Lisa-Carolin Nemec (Helen), Christopher Korkisch (Knox) agieren engagiert. Dass das restliche Ensemble in manchen Szenen Totenkopfmasken tragen muss, wirkt übertrieben. Susanne Zobl
Source:: Kurier.at – Kultur