
„Es gibt keine Worte, um den Schmerz, die Fassungslosigkeit und die Trauer auszudrücken, die ganz Österreich empfindet“, sagt Bundeskanzler und ÖVP-Chef Christian Stocker am 10. Juni 2025.
An jenem Tag, an dem ein 21-Jähriger in seiner ehemaligen Schule, dem BORG Dreierschützengasse in Graz, Amok läuft, zehn Menschen tötet, mehrere schwer verletzt.
„Unser Land steht in diesem Moment des Entsetzens still.“ Still im buchstäblichen Sinne des Wortes, denn in Österreich herrscht vom 10. bis zum 12. Juni ob des Amoklaufes in Graz Staatstrauer. Auf allen öffentlichen Gebäuden werden die Flaggen auf Halbmast gesetzt, am 11. Juni um 10 Uhr wird eine landesweite Trauerminute abgehalten, um der Toten zu gedenken. Das offizielle Österreich – die Mitglieder Bundesregierung – nehmen nur Arbeitstermine wahr, Pressetermine oder die Teilnahme an Veranstaltungen werden abgesagt.
Doch wer bestimmt, wann ein Staat trauert? Dafür gibt es, wie es auf KURIER-Nachfrage im Bundeskanzleramt heißt, „keine Blaupause und keinen Katalog. Es liegt im Ermessen der Bundesregierung, dies zu entscheiden“. Der dafür notwendige Ministerratsbeschluss wurde im Fall von Graz per Umlaufbeschluss erledigt.
Kurier/Deutsch Gerhard
Trauerflor am Parlament anlässlich des Todes von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer
Ob es sich um drei, vier oder sieben Tage handelt, sei ebenfalls Ermessenssache.
Zur Erinnerung: Am 2.11.2020 verhängt die türkis-grüne Bundesregierung von Kanzler Sebastian Kurz ob des Terroranschlags in Wien ebenfalls eine dreitägige Staatstrauer.
APA/ROLAND SCHLAGER / ROLAND SCHLAGER
ANSCHLAG IN WIEN: KRANZNIEDERLEGUNG AM TATORT
Diese beinhaltet gegenwärtig, dass die Dreierkoalition ihre 100 Tage Bilanz (10 .Juni) als auch das Pressefoyer nach dem Ministerrat (11. Juni) absagt hat.
Der Tragödie wird auch anderswo gedacht. Die Nationalelf trug gestern bei der WM-Qualifikation gegen San Marino Trauerflor, Aufführungen in den Bundestheatern und der Staatsoper beginnen mit einer Trauerminute.
Source:: Kurier.at – Politik