Der überforderte US-Milliardär: Bereitet Musk bereits den Absprung vor?

Politik

Trumps Chefberater räumt erstmals Überforderung ein, den US-Staatsapparat umzubauen und gleichzeitig Tesla & Co. zu leiten. Der E-Auto-Konzern verliert drastisch an Wert.

Elon Musk, der als Meister des Multitasking geltende Multi-Unternehmer, der seinen Kalender in Fünf-Minuten-Blöcke unterteilt, hat erstmals in einem Interview öffentlich Reibungsverluste eingeräumt. Er könne die Rolle als Chef der den gesamten Staatsapparat durch Massen-Entlassungen umkrempelnden Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) und die Leitung seiner vielen Unternehmen von Tesla über SpaceX bis Neuralink nur noch „mit großen Schwierigkeiten” unter einen Hut kriegen.

Auf der anderen Seite häufen sich die Baustellen, die jede für sich genommen die ungeteilte Aufmerksamkeit von Musk beansprucht. Allen voran Tesla.

Die Marktkapitalisierung des E-Auto-Herstellers hat sich seit dem Erreichen eines Allzeithochs von 1,5 Billionen Dollar Mitte Dezember mehr als halbiert. Musk selber ging auf dem Papier rund 130 Milliarden Dollar seines Privatvermögens verlustig (jetzt noch rund 300 Milliarden Dollar). Allein am Montag verlor die Aktie 15 % an Wert.

Tesla erfährt weltweit Widerspruch. Die Verkäufe gehen dramatisch zurück; in Europa um fast 50 %. Fälle von Gewalt gegen die E-Karossen nehmen zu. In den USA wurden Autos und Ladesäulen in Boston, New York und anderen Städten in Brand gesteckt. Protestgruppen formieren sich landesweit. Sie ziehen vor Tesla-Läden und rufen zum Boykott auf.

Cyber-Attacke gegen X

Die Lage ist so vertrackt, dass Donald Trump am Dienstag als Geste der Solidarität mit dem „fantastisch arbeitenden Patrioten” einen Tesla kaufen wollte.

Auch auf seinem zum Verschwörungs-Babel mutierten Internet-Portal X gibt es Probleme. Am Wochenanfang habe es eine „massive Cyber-Attacke” gegeben, sagt Musk, die womöglich ihre Wurzeln in der Ukraine habe.

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Der immer noch reichste Mann der Welt reagiert zunehmend gereizt. So stauchte er den polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski zusammen („Sei still, kleiner Mann”), als dieser berechtigte Zweifel an der Verlässlichkeit des von Musk für die Ukraine bereitgestellten Satelliten-Kommunikations-Systems „Starlink” geäußert hatte.

Den demokratischen Senator Mark Kelly, einen hoch dekorierten Nasa-Astronauten, der sich just an der Front in der Ukraine ein Bild vom Krieg gegen Russland machte, nannte er einen „Landesverräter”.

Musk, früher noch geneigt gewesen, vor seinen 220 Millionen X-Anhängern ab und an zu argumentieren, hat sich auf seinem Kommunikationsdienst eine Fallbeil-Rhetorik angewöhnt. Dort plädiert er für den sofortigen Austritt der USA aus der Nato. „Es ergibt keinen Sinn, dass Amerika für die Verteidigung Europas zahlt.“

Wie sehr die Nerven des Mannes blank liegen, der selbige zuweilen mit Ketamin in Schach zu halten versucht, hatten Ohrenzeugen jüngst der New York Times gesteckt.

Danach kam es im Kabinett zu lautstarken Eklats, als sich die Minister für Auswärtiges (Marco Rubio) und Verkehr (Sean Duffy) gegen den Allmachtsanspruch Musks beim Personal-Kahlschlag in der Bundesverwaltung wandten. Trump musste laut Schilderungen schlichten, bestritt später aber jeden Disput, schrieb gleichwohl auf seinem eigenen Online-Dienst „Truth Social”, dass die Spar-Kommissare um Musk mehr mit dem „Skalpell“ denn mit der „Axt“ gegen Verschwendung und etwaige Personalüberhänge im Staatsapparat vorgehen sollten.

Eine seltene Zurechtweisung, die Insider in Washington so interpretieren, dass Trump „allmählich einen Sündenbock vorbereitet, wenn die Kündigungs-Orgie schiefgeht”. Oder wenn Musk nicht aufhöre, an einem bislang von Trump tabuisierten Regierungsbereich zu kratzen: die Sozialversicherung, die zig Millionen Amerikaner …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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