
Leonore Gewessler will neue Parteichefin der Grünen werden und tritt beim Bundeskongress Ende Juni zur Wahl an. Die Herausforderungen sind groß: verlorenes Wählervertrauen zurückgewinnen, grüne Inhalte neu positionieren und nebenbei auch noch die Partei einen.
Im Gespräch in der „ZiB 2“ zeigte sich Gewessler hoffnungsvoll, was die politischen Anforderungen rund um ihre Spitzenkandidatur betrifft. „Diese Welt wird nur besser, wenn wir hinschauen und anpacken. Sonst wird das nicht reichen.“ Aus diesem Grund werde sie kandidieren.
Rückblickend auf ihre Zeit in der Bundesregierung fasste sie zusammen: „In diesem Strudel von Regieren haben wir vielleicht ein bisschen zu wenig zugehört, was sich die Menschen in diesen Zeiten von Grünen Parteien wünschen.“ Sie wolle dies aber als neue Spitzenkandidatin ändern, da die Grünen in diesen Zeiten gefordert sind – auch rund um das Thema Donald Trump. Deshalb sei eine „starke europäische Gemeinschaft“ so wichtig. Sie sprach über den „Hass und die Habgier“ Trumps und wolle die US-Tech-Unternehmen, „die mit unseren Daten viel Geld verdienen“ in die Verantwortung nehmen. Auf das Handelsabkommen Mercosur angesprochen, stehe sie „ehrlichgesagt auf der Seite der Bäuerinnen und Bauern in diesem Land“.
Aufrüstung und Klimaschutz
Rund um Aufrüstung sagt sie, dass es wichtig sei, dass man sich hier stark aufstellt, „um unseren Frieden zu schützen“. Wie sich das mit dem Klimaschutz ausgehe, antwortete die ehemalige Klimaschutzministerin, dass Sicherheit allumfassend sei. Und natürlich dürfe man auch beim Klimaschutz nicht wegschauen.
Gewessler will in Zukunft auch neue Wählergruppen ansprechen: „Wir Grünen sind manchmal im Willen, eine gute Lösung zu schaffen, ein bisschen kompliziert.“ Deshalb werde sie in Zukunft diese Themen besser konzipieren und kommunizieren, so, dass es auch Menschen „abseits des Hörsaals“ verstehen. In den nächsten Monaten werde sie deshalb „sehr intensiv“ unterwegs sein. Sie habe zum Beispiel bereits eine Einladung zum Gespräch von einer Wirtin in Vorarlberg bekommen.
Source:: Kurier.at – Politik