Medizin-Aufnahmetest: 16.000 Bewerber für 1.900 Plätze

Politik
AUFNAHMETESTS FÜR DIE MEDIZINISCHEN FAKULTÄTEN IN WIEN

Bis zu 15.668 Personen treten am Freitag zum Aufnahmetest für das Medizinstudium an. Die Zahlen sind damit nach drei Jahren mit geringeren Anmeldezahlen wieder gestiegen. Vergeben werden 1.900 Studienplätze an den Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz bzw. an der Medizin-Fakultät der Uni Linz. Abgeraten wurde von teuren Vorbereitungskursen. Diese würden die Chancen auf einen Studienplatz nicht verbessern, betonte die Vizerektorin für Lehre der Medizin-Uni Wien, Anita Rieder.

APA/HELMUT FOHRINGER

Erfahrungsgemäß kommen rund 80 Prozent der Angemeldeten auch tatsächlich zur österreichweit einheitlichen rund achtstündigen schriftlichen Prüfung, die diesjährigen Zahlen sollen am frühen Nachmittag feststehen. Beim sogenannten MedAT werden vor allem Wissen aus medizinrelevanten Fächern (v.a. Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) und kognitive Fähigkeiten (u.a. Merkfähigkeit, Implikationen erkennen) abgefragt. Zehn Prozent des Ergebnisses hängen vom Testteil Textverständnis ab, ebenso viel vom Teil Emotionen erkennen und soziales Entscheiden.

Mindestens 95 Prozent der Studienplätze in der Humanmedizin sind EU-Bürgerinnen und -Bürgern und 75 Prozent der Plätze Studienwerberinnen und -werbern mit einem österreichischen Maturazeugnis vorbehalten. Für die Zahnmedizin existiert dagegen keine solche Quote.

Keine besseren Chancen nach Vorbereitungskurs

Vom Besuch teils teurer Vorbereitungskurse für den Test wurde am Freitag abgeraten. „Die Daten zeigen, dass Vorbereitung alles ist, aber ein Vorbereitungskurs ist es nicht“, betonte Vizerektorin Rieder bei einem Pressetermin kurz vor Beginn des Tests in der Messe Wien. Die Uni selbst biete viele Vorbereitungsunterlagen an, es gebe Angebote der Bundesländer und auch die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) sei hier sehr aktiv. In Erhebungen hätten rund 30 Prozent angegeben, einen Vorbereitungskurs besucht zu haben. Deren Erfolgschancen seien deshalb aber nicht höher gewesen.

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Anders sieht man das in der Bundes-ÖH: Wer sich teure Vorbereitungskurse, private Nachhilfe oder monatelange Lernzeiten leisten könne, habe einen klaren Vorteil, kritisierte die Vorsitzende Selina Wienerroither (Verband Sozialistischer Student_innen) in einer Aussendung. Es brauche deshalb „eine Erweiterung der bestehenden Kapazitäten, um einen sozial gerechten Zugang sicherzustellen“.

Mehr Anmeldungen in Wien und Linz

Die bei weitem meisten Interessenten für ein Medizin-Studium an einer öffentlichen Uni haben sich auch heuer in Wien angemeldet, nämlich 7.729. Das sind 330 mehr als im vorigen Jahr. Damit kommen diesmal rund zehn Bewerbungen auf einen der 772 Studienplätze. Für gut die Hälfte der Bewerber sei Medizin das absolute Wunschstudium, so Rieder im Gespräch mit der APA. „Aber es ist nicht so, dass alle 16.000 unbedingt Ärztinnen und Ärzte werden wollen“, sagte sie mit Blick auf die bundesweiten Zahlen.

Ebenfalls mehr Interessenten als im Vorjahr wurden auch an der Medizin-Fakultät der Uni Linz registriert, mit 2.084 Personen kommen diesmal sieben Bewerber auf einen der 320 Studienplätze. In Innsbruck haben sich 3.238 für den Test angemeldet, dort sind 420 Plätze zu vergeben. In Graz kommen 2.617 Anmeldungen auf 388 Plätze.

Der Aufwand für das Aufnahmeverfahren ist groß, allein in Wien sind dafür am Testtag 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 400 Studierende im Einsatz. Gut die Hälfte der Interessenten kommt dabei laut Rieder aus Wien, ein Viertel aus Niederösterreich. Ein weiterer Trend: Der Anteil der Bewerbungen aus dem EU-Raum – vor allem Deutschland – geht zurück, von früher 20 auf nunmehr 15 Prozent.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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