Mehr als 200 russische Ärzte fordern Freilassung kranker Aktivistin

Politik

In einem offenen Brief fordern mehr als 200 Ärzte von Putin die Freilassung der kranken Anti-Kriegs-Aktivistin Alexandra Skotschilenko.

Mehr als 200 russische Ärztinnen und Ärzte haben Kremlchef Wladimir Putin in einem offenen Brief um die Freilassung der zu sieben Jahren Straflager verurteilten Anti-Kriegs-Aktivistin und Künstlerin Alexandra Skotschilenko aufgefordert. Die 33-Jährige habe eine Reihe schwerer chronischer Erkrankungen, die eine medizinische Behandlung und spezielle Ernährung erforderten, hieß es in dem Schreiben.

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Am Sonntagmorgen führte die Liste der Unterzeichner 247 Namen auf. Die Inhaftierung im Straflager könne ihre gesundheitliche Situation weiter verschlechtern, hieß es.

Künstlerin tauschte Preisschilder im Supermarkt durch Anti-Kriegs-Sprüche

Die Künstlerin sei dafür verurteilt worden, dass sie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ablehne und mit ihrer pazifistischen Aktion nicht einmal gegen das Gesetz verstoßen habe, schrieben die Ärzte. Sie erinnerten Putin daran, dass er der Garant der Verfassung sei, die eine freie Meinungsäußerung vorsehe. 

Skotschilenko hatte im vergangenen Jahr nach Kriegsbeginn im März in einem Geschäft fünf Preisschilder durch Anti-Kriegs-Losungen ersetzt. Dafür verurteilte sie ein Gericht in St. Petersburg am Donnerstag zu sieben Jahren Straflager.

Russische Ärzte kritisieren vorzeitige Freilassung von Mördern und Vergewaltigern

Zugleich kritisierten die Ärztinnen und Ärzte in dem Brief mit Blick auf die „massenhafte vorzeitige Freilassung“ von Mördern und Vergewaltigern die Ungerechtigkeit eines Urteils, dem kein Verbrechen zugrunde liege. Putin hatte massenhaft Schwerverbrecher begnadigt als Belohnung dafür, dass sie im Krieg gegen die Ukraine kämpften.

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Skotschilenko musste sich wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee verantworten. Eine Frau hatte sie denunziert. Die Musikerin und Dichterin war nach der Aktion im April 2022 festgenommen worden und saß seither in Untersuchungshaft. Sie wies die Vorwürfe stets zurück.

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Der Fall hatte international auch deshalb Entsetzen ausgelöst, weil die Aktivistin trotz schwerer Krankheiten inhaftiert blieb. Skotschilenko ist von den Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Memorial als politische Gefangene eingestuft worden. Auch ihre Lebenspartnerin hatte immer wieder auf das Schicksal der politisch verfolgten Künstlerin aufmerksam gemacht.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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