„Scheitern bekennen“: PR-Berater Fußi legt Bures Rücktritt nahe

Politik

Die „heimliche Parteichefin“ Doris Bures müsse ihr Scheitern bekennen und den Weg freimachen, fordert PR-Berater Rudi Fußi.

„Der Zustand meiner Partei ist noch erbärmlicher als der Zustand der Republik.“ PR-Berater Rudi Fußi hat spätestens seit der Nationalratswahl kaum nette Worte für die SPÖ übrig. Weil das Land „neue Rote“ brauche, hat Fußi angekündigt, neuer SPÖ-Chef werden zu wollen, um die Partei von „Grund auf“ zu erneuern.

Heute, Dienstag, kritisiert Fußi die angekündigte Wahl von Doris Bures zur Dritten Nationalratspräsidentin und legt ihr via Aussendung den Rücktritt nahe. 

„Wenn eine heimliche Parteichefin eine unheimliche Serie an Wahlniederlagen (mit-) zuverantworten hat, kann es dafür keine Belohnung geben.“ Doris Bures müsse „ihr Scheitern bekennen und den Weg frei machen.“ Bures müsse „zur Verantwortung stehen“. Der SPÖ-Klub könne bei der konstituierenden Sitzung des Nationalrates Bures nicht zur Nationalratspräsidentin für die neue Legislaturperiode wählen, so Fußi.

Die „Liesinger Partie“ habe die Partei nun lange genug für das persönliche Fortkommen missbraucht. „Der schöne Bezirk Liesing hat es nicht verdient, diskreditiert zu werden. Genauso wenig verdienen es meine Wiener Genossinnen und Genossen in Geiselhaft einer kleinen, macht-und einkommensorientierten Gruppe gehalten zu werden.“

Es sei Zeit „Platz für Neues zu schaffen“, es müsse „ein neuer Wind in der Partei einkehren“, so Fußi.

Realitätsverlust 

Rudi Fußi hat Anfang Oktober angekündigt, für den SPÖ-Vorsitz kandidieren zu wollen. Dabei kandidiere er aber nicht gegen den derzeitigen Parteichef Andreas Babler, den er als „großen Sozialdemokraten“ bezeichnete – „bei allen Fehlern, die er gemacht hat“. Sondern er „kandidiere für den Vorsitz der SPÖ, um diese von Grund auf zu erneuern“, so Fußi, der schon im Vorjahr mit einer Kandidatur geliebäugelt hat.

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Als treibende Kraft für die angestrebte Kandidatur nennt Fußi vor allem den Frust über den grundsätzlichen Zustand seiner Partei. Das Problem in Österreich sei, dass sich die politische Klasse von der normalen Bevölkerung entkoppelt habe. „Es ist ein Realitätsverlust eingetreten“, so Fußi. 

Am Wahlabend habe man diesen Realitätsverlust bei ÖVP und SPÖ besonders gut erlebt. In den Parteizentralen hätten Menschen „über das schlechteste Ergebnis in der Geschichte“ gejubelt, so Fußi. Diese Personen seien völlig von der Realität abgekoppelt.

„Das Fass zum Überlaufen gebracht hat der Bundesparteivorstand nach der Wahl“, so Fußi. „Es wurden Ausreden präsentiert wie: Sie seien Schuld, die Medien.“ Die FPÖ werde seit Jahrzehnten runtergeschrieben und habe die Wahl dennoch gewonnen, während Babler das schlechteste SPÖ-Ergebnis in der Zweiten Republik einfuhr.

In der Bundespartei sprach man von einem „PR-Coup“.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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