Fußi soll bereits 7.300 Unterstützungserklärungen gesammelt haben. Die SPÖ glaubt das nicht, will es aber auch nicht überprüfen.
Gelingt PR-Berater Rudolf Fußi die Sensation? Der 46-Jährige will bekanntlich neuer SPÖ-Vorsitzender werden. Dafür muss er innerhalb eines Quartals rund 14.000 Stimmen von SPÖ-Mitgliedern aus mindestens vier Bundesländern sammeln. Gelingt das, kommt es zur Kampfabstimmung zwischen Fußi und SPÖ-Chef Andreas Babler.
Wie die Kronen Zeitung berichtet, hat Fußi bereits 7.300 Stimmen gesammelt – etwa über die Bundesländer oder online. Aber handelt es sich dabei tatsächlich auch um SPÖ-Mitglieder?
„Ich weiß meine Mitgliedsnummer auch nicht“
Fußi würde gerne jede Woche die neuen Unterstützungserklärungen abgeben und überprüfen lassen, betont er gegenüber dem KURIER: „Das will die Wahlkommission aber nicht.“ Die fordert, dass Fußi alle Erklärungen auf einmal abgibt. Nun ist es so, dass rund ein Drittel der Unterstützer ihre SPÖ-Mitgliedsnummer nicht auf die Unterstützungserklärung geschrieben haben.
Die Angabe der Mitgliedsnummer werde im Statut aber auch nicht verlangt, betont Fußi: „Ich weiß meine Mitgliedsnummer auch nicht. Wir machen das eher als Service für die Bundespartei, damit sie die Unterstützungserklärungen schneller prüfen kann.“
Bundesgeschäftsführung widerspricht
Die SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim und Sandra Breiteneder widersprechen Fußis Angaben in einem parteiinternen Rundschreiben, das dem KURIER vorliegt. Der Krone-Bericht habe „wenig mit der Realität zu tun“, heißt es.
Begründung: „Von den behaupteten Unterschriften für Fußi weiß niemand, ob es sich dabei um SPÖ-Mitglieder handelt. Die (angeblichen) Unterschriften liegen bei Fußi und wir haben keinen Einblick. Eine Überprüfung der Gültigkeit ist beim (behaupteten) Erreichen der Unterstützungen vorgesehen.“ Die Bundesgeschäftsführung hätten bisher nur „äußerst wenige“ Zuschriften und Anfragen bezüglich Fußis Kandidatur erreicht.
Bedeutet zusammengefasst: Die SPÖ wirft Fußi intern vor, mit unbestätigten Zahlen zu hantieren, während dieser wiederum keine Möglichkeit hat, seine Angaben offiziell bestätigen zu lassen.
Source:: Kurier.at – Politik