Teilpension, Korridor, Altersteilzeit: Was sich für die Österreicher am meisten auszahlt

Politik

Die neue Teilpension ist den meisten Österreichern bereits ein Begriff, wie die aktuelle OGM-KURIER-Umfrage zeigt. Aber wie wirkt Sie sich langfristig auf das Einkommen aus? 

Nehmen wir an, ein 63-jähriger Österreicher verdient 4.200 Euro brutto im Monat. Er hat 3.000 Euro am Pensionskonto liegen, 42 Jahre gearbeitet und könnte jederzeit in Korridorpension gehen. Welche Optionen hat er?

Vorab: Das zu berechnen, ist komplex. Wie das Beispiel schon zeigt, sind mehrere Annahmen nötig – Einkommen, Alter, Pensionskontostand. Dazu steigen Pensionen und Löhne jährlich – unter anderem aufgrund der Inflationsrate.

Ökonom Dénes Kucsera, vom wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda, hat auf KURIER-Anfrage mehrere fiktive Szenarien für den 63-Jährigen durchgerechnet. Damit die Berechnungen verständlich und die Beispiele vergleichbar bleiben, wurden die Inflationsrate und das Wachstum des Reallohns auf null gesetzt. Zu den Ergebnissen:

Korridorpension: Rund 10.720 Österreicher gingen 2024 in die vorzeitige Altersperson. Diese, finanziell am wenigsten attraktive, Option hat auch der Mann im Rechenbeispiel. Wenn er sie sofort wahrnimmt, landet er bei einer Bruttopension von monatlich 2.694 Euro. Warum nicht 3.000 Euro? Weil bis zum gesetzlichen Pensionsalter von 65 Jahren Abschläge von 5,1 Prozent im Jahr anfallen.

Teilpension: Diese Variante gibt es ab 2026. In Teilpension kann jeder in Absprache mit dem Arbeitgeber gehen, der auch schon die Pension – zum Beispiel Korridorpension – antreten könnte. Es gibt drei Modelle: Man kann zu 25, 50 oder 75 Prozent in Teilpension gehen. Der 63-Jährige entscheidet sich für die 50-Prozent-Variante. Wie viel verdient er?

Das Pensionskonto wird zur Hälfte, also 1.500 Euro, geschlossen. Der Mann erhält, wegen 10,2 Prozent an Abschlägen, also monatlich 1.347 Euro Pension. Dazu kommt ein Teilzeit-Lohn von 2.100 Euro. Ergibt in Summe: 3.447 Euro brutto. Damit verdient er monatlich 750 Euro mehr als in der normalen Frühpension.

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Mit 65 geht der Mann komplett in Pension. Im Teilzeitjob hat er weiter aufs Pensionskonto eingezahlt und seine verbliebenen 1.500 Euro auf 1.575 Euro aufgewertet. Finale Pensionshöhe mitsamt der Teilpension: 2.922 Euro brutto.

Altersteilzeit: Die Teilpension wird die Altersteilzeit teilweise ersetzen. Diese ist künftig nur noch drei statt fünf Jahre möglich. Und nur noch bis zu dem Zeitpunkt, an dem man auch in Pension (bzw. Teilpension) gehen könnte. Die Regierung hat die Altersteilzeit reduziert, um Geld zu sparen. Der Grund: Wer zum Beispiel zu 50 Prozent in Altersteilzeit geht, erhält weiterhin rund drei Viertel des Lohns – und später die volle Pension. Das AMS stützt dieses System mit rund 600 Millionen Euro im Jahr.

Würde der 63-Jährige im bisherigen Modell zu 50 Prozent in Altersteilzeit gehen, würde er bis 65 ein Einkommen von 3.150 statt 4.200 Euro erhalten. Geht er dann in Pension, bekommt er die volle Pension von 3.150 Euro. Heißt: Während der Erwerbstätigkeit verdient er schlechter, danach besser als im Teilpensionsmodell.

Alterspension: Der Mann arbeitet Vollzeit bis 65, verdient 4.200 Euro pro Monat. Dann geht er regulär und ohne Abschläge in Alterspension – und erhält 3.150 Euro.
 
Weiterarbeiten: Wer über das 65. Lebensjahr, also das gesetzliche Pensionsalter, hinaus arbeitet, erhält bis 68 Zuschläge von 5,1 Prozent pro Jahr. Beim genannten Beispiel würde das bei einem Pensionsantritt mit 68 eine Pensionshöhe von 3.890 Euro …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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