Trump ist sich sicher, dass er am Dienstag verhaftet wird

Politik

An seine Anhänger gerichtet schrieb Trump: „Protestiert, holt unser Land zurück!”

Auf Facebook, wo er nach über zwei Jahren Zwangspause wieder posten darf, hätte Donald Trump über 34 Millionen Abonnenten erreichen können. Amerikas Ex-Präsident zog es jedoch vor, seine beispiellose Ankündigung am Samstagmorgen auf der wesentlich weniger verbreiteten Internet-Plattform „Truth Social” zu veröffentlichen: Der 76-Jährige erwartet nach eigenen Worten für den kommenden Dienstag in New York seine Festnahme: Er wies auf „illegale Indiskretionen“ der Staatsanwaltschaft von Manhattan hin, die seiner Meinung nach darauf hindeuten, dass „der mit Abstand führende republikanische Kandidat und ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am Dienstag nächster Woche verhaftet werden wird“. An seine Anhänger gerichtet schrieb Trump: „Protestiert, holt unser Land zurück!”. 

Hintergrund: Im Fall potenziell Wahlkampffinanzierungsgesetze verletzender Schweigegeldzahlungen von 130 000 Dollar an den Pornostar Stephanie Clifford (alias: Stormy Daniels) steht der 45. Präsident der Vereinigten Staaten offenbar kurz vor einer historischen Premiere: Die Staatsanwaltschaft in Manhattan hat einer Geschworenen-Jury in den vergangenen Wochen Indizien für ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten Trumps vorgelegt. 

Alle Anzeichen sprechen nach Angaben aus Justiz-Kreisen dafür, dass Trump als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in der kommenden Woche offiziell angeklagt wird. 

Um vor etwaigen Protesten seiner Anhänger gewappnet zu sein, hat das Team um Chef-Ermittler Alvin Bragg Gespräche mit den Spitzen der Polizei in New York City angebahnt. Anlass: Trump hatte seine Attacken gegen eine aus seiner Sicht „korrupte” Justiz in den vergangenen Tagen intensiviert. 

Der in Umfragen konstant favorisierte Kandidat für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2024 sieht sich als Opfer des „tiefen Staates” (deep state), der ihn noch vor Beginn der Vorwahlen Anfang 2024 aus dem Verkehr ziehen will. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weist er samt und sonders als „Märchen-Erzählungen” zurück. 

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Sie liegen Jahre zurück. 2018 schrieb das „Wall Street Journal”, dass Trump 2006, als seine dritte Frau, Melania, gerade Sohn Barron auf die Welt gebracht hatte, mit der Porno-Aktrice Story Daniels am Lake Tahoe in Kalifornien einen One-Night-Stand gehabt haben soll. Frau Clifford beschrieb die Affäre später als „die schlimmsten 90 Sekunden meines Lebens“. Trump bestreitet die Affäre und nennt Stormy Daniels gehässig „Pferdegesicht”. 

Dass sein früherer Leib-und Magen-Anwalt Michael Cohen unmittelbar vor der Präsidentschafts-Wahl 2016 mit viel Geld verhindern sollte, dass die Porno-Darstellerin ihre Amouren mit Trump im Klatsch-Blatt „National Enquirer” öffentlich macht, was  seinen Wahlchancen abträglich gewesen wäre, hat für Trump nicht stattgefunden. 

Cohen dagegen, der seither 20 Mal mit der Staatsanwaltschaft Kontakte hatte und vor wenigen Tagen wie Stormy Daniels als Kronzeuge vor der „Grand Jury” ausgesagt hat, nahm für die Schleusung des Schweigegeldes (im Amerikanischen „hush money”) drei Jahre Haftstrafe auf sich.

Seinen Angaben nach wurde das von ihm vorgestreckte Schweigegeld in den Büchern des Trump-Konzerns illegalerweise als „Anwaltskosten” vertuscht. Das Geld will er später per Raten-Zahlung von Trump zurückbekommen haben.

Staatsanwalt Alvin Bragg hätte Trump dazu gern selber gehört und vor die Geschworenen-Jury gebracht. Aber der Ex-Präsident blieb der Einladung fern. 

Dass seine Festnahme unmittelbar bevorsteht, wie Trump behauptet, ist de facto unwahr. Sollte er angeklagt werden, folgt die Aufforderung, sich den Behörden zu stellen. Einer seiner Anwälte hat im US-Fernsehen erklärt, dass Trump dem Folge leisten wird, sollte es so kommen. 

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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