Mario Kunasek kann erster FPÖ-Landeshauptmann in der Steiermark werden. Das irritiert die schwarzen, roten und pinken Chefverhandler im Bund und erhöht Kickls Chancen auf eine Koalition im Bund.
„Wir sind so gut aufgestellt wie noch nie“, sagt ein FPÖ-Funktionär, der der Partei seit der Obmannschaft von Jörg Haider (seit dem Parteitag 1986 in Innsbruck) angehört.
Der die Höhen (Haider wird 1989 erstmals Landeshauptmann in Kärnten/Regierungsbeteiligung 1999 mit ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel/Koalition mit der ÖVP unter Sebastian Kurz 2017) und Tiefen (Knittelfeld 2002/Ibiza 2019) kennt.
Der, wie viele Parteigänger trotz des anhaltenden Erfolgs der Freiheitlichen im Bund wie in den Ländern nicht namentlich genannt werden will. Man habe aus den Erfahrungen der Vergangenheiten gelernt – auch, was den Umgang mit Medien betrifft. Man habe schlechte Erfahrungen gemacht und brauche „die Systemmedien“ zudem immer weniger bis gar nicht.
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FPÖ-Chef Herbert Kickl und FPÖ-Steiermark-Chef Mario Kunasek
Zu gut funktionieren die Medienaktivitäten der FPÖ aus deren Sicht auf allen Social Media-Kanälen, der als rechtsextrem eingestuften Plattformen AUF1 (Alternatives Unabhängiges Fernsehen) oder im FPÖ-eigenen TV. Für die eigene Wählerschaft und potenzielle Sympathisanten bitten denn auch regelmäßig die FPÖ-Mandatarinnen Marie Christine Giuliani und Lisa Schuch-Gubik Parteikollegen für Interviews zum Gespräch. Auftritte wie jene von Ex-Hofburg-Kandidaten Norbert Hofer vergangenen Sonntag in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ haben Seltenheitswert. Noch rarer macht sich in Funk, Fernsehen und Printmedien FPÖ-Chef Herbert Kickl.
Das tut dem Erfolg des Dritten Lagers, dem der 56-Jährige seit 2021 als Bundesparteiobmann vorsteht, keinen Abbruch. Im Gegenteil.
Viele innerhalb der freiheitlichen Partei fühlen sich bestätigt, dass sie „die“ Medien nicht brauchen. Und die Wahlergebnisse bestätigen sie in ihrer Haltung.
Seit Kickl an der Spitze der FPÖ Hofer abgelöst hat, können die Freiheitlichen bei jeder Wahl dazugewinnen und zudem in die Landesregierungen kommen respektive in ihnen bleiben.
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Christof Bitschi und Markus Wallner
In Oberösterreich stellt FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner in der mittlerweile zweiten Legislaturperiode den Landeshauptmann-Stellvertreter von Thomas Stelzer (ÖVP).
In Tirol gewinnt die FPÖ 2022 +3,3% dazu.
In Niederösterreich legt die FPÖ 2023 um 9,4% (24,2%) zu und stellt mit Udo Landbauer den Landeshauptfrau-Stellvertreter von Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)
2023 gewinnt die FPÖ bei den Landtagswahlen in Kärnten marginal (+1,6% auf 24,5%), in Salzburg dann stark dazu (+6,9 % auf 25,7%) und kommt mit Marlene Svazek in die Landesregierung von ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
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Marlene Svazek, Udo Landbauer, Mario Kunasek
2024 setzt sich der Erfolg fort. Bei der EU-Wahl stimmen 25,4 % für die FPÖ (+8,2 %), bei der Nationalratswahl gelingt es Kickl mit 28,9 % (+12,6 %) das historisch beste Ergebnis der Partei im Bund zu erzielen.
Noch höher sind die Zugewinne bei den darauf folgenden Landtagswahlen.
In Vorarlberg gewinnt Spitzenkandidat Christof Bitschi um 14,1 % dazu (28,0 %), ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner koaliert seit wenigen Wochen mit ihm im Ländle.
Der höchste Zuspruch wie Zugewinn geht auf das Konto von Mario Kunasek, der mit 34,8 % (+17,3%) als Wahlsieger aus der steirischen Landtagswahl hervorgeht und nunmehr mit der ÖVP und der SPÖ über eine Regierung verhandelt – mit ihm an der Spitze.
Mit Haimbuchner, Svazek, Landbauer und wohl auch bald Kunasek wären vier der sechs Stellvertreter …read more
Source:: Kurier.at – Politik