Wiener Börse: ATX leidet unter großen Stimmungsschwankungen

Politik

Unter Börsianern gilt es als Binsenweisheit, dass man in wechselhaften Zeiten Ruhe bewahren und sich nicht von kurzfristigen Stimmungen leiten lassen sollte. Vergangenen Montag war der österreichische Aktienindex ATX um mehr als fünf Prozent eingebrochen, nachdem US-Präsident Donald Trump die Länder der Welt mit Strafzöllen überzogen hat.

Donnerstagfrüh ist er zu Handelsbeginn sogar um acht Prozent gestiegen, nachdem am Vorabend bekannt geworden war, dass Trump das Gros der Zölle für 90 Tage aussetzt.

„Wir haben offenbar sehr politische Börsen. Sie haben sich sehr stark abhängig gemacht von der Kommunikation aus Washington“, sagt Florian Beckermann, Präsident des Interessenverband für Anleger (IVA) zum KURIER. „Das hat halt in Österreich bei Kleinanlegern am Anfang der Woche für Panik gesorgt. Aber eine langfristig ausgerichtete Anlagestrategie sollte man nicht in 24 Stunden über den Haufen werfen.“

Dass vor allem Kleinanleger Aktien verkauft haben, sieht man an den kleinen Aktienpaketen, die gehandelt wurden.

Gestern, Donnerstag, hat sich das Blatt an der Wiener Börse wieder zum Besseren gewendet. „Die Kleinanleger sorgten wieder für Euphorie. Offensichtlich wird die Bereitschaft Trumps, über die Zollpolitik zu diskutieren, hoch bewertet“, sagt Beckermann. Die Anleger, die am vergangenen Montag noch mit Verlust verkauft haben, hatten nun Geld liegen. „Die möchten beim nächsten Aufschwung dabei sein und investieren mit schneller Hand in die entsprechenden Werte“, der IVA-Sprecher.

In weiterer Folge stieg der Kurs einzelner ATX-Schwergewichte wie Bawag, AT&S, Schoeller & Bleckmann, Lenzing und Erste Group am Donnerstagvormittag zwischen 11,74 und 15,87 Prozent. Am Nachmittag pendelte sich des Plus des ATX bei rund 4 Prozent ein.

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Generell muss angemerkt werden, dass viele Anleger in börsengehandelte Indexfonds ETF basierend auf Tech-Aktien und in Basket-Produkte mit USA-Bezug investiert sind.

„Die US-Lastigkeit dieser Investmentprodukte schlägt jetzt auf den Anleger durch“, sagt Beckermann. „Es ist offenbar nicht attraktiv genug, in lokale Märkte zu investieren. Es ist ein Versäumnis der nationalen Politik und der EU-Politik, lokale Investments zu fördern.“ Nachsatz: „Warum müssen die großen Kapitalanlagegesellschaften in Amerika investieren, und machen es nicht in Österreich oder Europa?“ Die Erklärung liegt für den Aktionärsvertreter gleich auf der Hand: Die Finanzmärkte in Österreich und Europa sind „überreguliert und zu hoch besteuert“.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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