Die nächste Olympia-Medaillengewinnerin tritt zurück

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MEDIENTERMIN ÖOC NOMINIERUNG OLYMPIC TEAM AUSTRIA

In Rio 2016 holte sie Österreichs einzige Olympia-Medaille, jetzt steigt Seglerin Tanja Frank vom Boot.

Ahoi, Tanja Frank. Mit der 32-jährigen Wienerin verlässt eine der schillerndsten Persönlichkeiten im österreichischen Segelsport der letzten Jahre die große Bühne. „Ich kann das Kapitel mit einem guten Gefühl schließen“, sagt sie. Die Entscheidung zu fällen sei ihr nicht leicht gefallen, den Entschluss laut auszusprechen noch weniger. „Aber ich kann mich glücklich schätzen, dass ich diese Entscheidung so treffen konnte. Ich habe keine Verletzung, keine mentalen Probleme oder ähnliches – es war kein Muss.“ Nur wenige Wochen nach Paris-Olympiasieger Lukas Mähr muss der Segelverband den nächsten Rücktritt verkraften.

Wer erinnert sich nicht an den 16. August 2016? Damals holte Frank als Vorschoterin gemeinsam mit Steuermann Thomas Zajac in Rio Olympia-Bronze in der Nacra-17-Klasse. Das Duo erlöste damals die rot-weiß-rote Sport-Nation. Zur Erinnerung: 2012 in London hatte Österreich keine Medaille geholt, in Rio war Segel-Bronze die einzige Medaille. Für Frank war das das absolute Karriere-Highlight. „Das ist jetzt schon fast zehn Jahre her, aber ich denke noch immer sehr oft daran zurück.“ Es war mehr, als ein Traum, der in Erfüllung gegangen war: „Es war in den Jahren danach immer meine Motivation, wenn es einmal nicht so gut gelaufen ist.“

Frank, die ein MBA-Studium in Sport abgeschlossen hat, blickt ohne Reue zurück: „Ich bereue nichts – auch nicht, dass ich den harten Weg gewählt habe.“ Was sie damit meint? Nach Olympia-Bronze hat sie das Boot gewechselt, sich von Zajac getrennt. „Damals haben mich viele für blöd gehalten“, erinnert sich Frank, die einen IQ von 137 hat. Keiner habe verstanden, warum sie diesen Schritt gemacht hat. „Aber für mich war das wichtig und richtig. Ich wollte wieder ans Steuer und sehen, ob ich es auch als Steuerfrau zu Olympia schaffen kann.“ Sie hat es geschafft: Bei Olympia 2020 in Tokio war sie mit Lorena Abicht in der 49erFX-Klasse am Start, 2024 in Paris wieder in der Nacra-17-Klasse an der Seite von Lukas Haberl.

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APA/GEORG HOCHMUTH / GEORG HOCHMUTH

Warum aber jetzt der Schlussstrich? „Das gibt es ein paar Gründe. Für mich hat es nicht so viele Optionen gegeben.“ Zwölf Jahre am Stück durchgehend Olympia-Kampagnen durchzuziehen seien jetzt einmal genug. Im Boot sitzt die Wienerin sogar noch länger. Schon im Alter von zweieinhalb Jahren konnte sie ein Boot der Klasse Optimist steuern – ihre Mutter war damals Besitzerin einer Segelschule. Eine Art „Pensionsschock“ befürchtet Frank aber nicht. „Ich werde nach wie vor oft am Neusiedlersee sein. Und wenn ich will, kann ich immer segeln gehen.“ Darauf freut sie sich auch schon: „Das Freizeitsegeln mit Freunden kann man schon anders genießen.“

Wie es beruflich weitergehen könnte, hat die Heeressportlerin auch schon Vorstellungen. „Ich will dem Sport schon verbunden bleiben. Als ehemalige Spitzensportlerin kann ich mich da glaube ich schon gut einbringen.“ Konkrete Pläne gibt es noch nicht, gelernt habe sie in ihrer Karriere aber auch fürs Leben danach „extrem viel“. 

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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