Die Rapid-Krise und Klauß: Wie es zum doppelten Absturz gekommen ist

Sport

Sportliche Talfahrt und Fan-Ausschreitungen in Hartberg: Jetzt geht es bei Rapid um gute Nerven, zwei Pflichtsiege und die Zukunft von Trainer Robert Klauß.

Rapid und die Krisen. Mittlerweile gibt es diese Paarung in einer Endlosschleife.

Kaum eine Saison vergeht, in der die vom ewigen Anspruch des Rekordmeisters emotionalisierten Hütteldorfer nicht auf dem harten Boden der Fußball-Realität aufschlagen.

Aktuell ist es sogar ein doppelter Absturz: Sportlich, weil nach dem 1:2 in Hartberg zum Abschluss des Grunddurchgangs am Sonntag das Verpassen der Meistergruppe droht – obwohl Rapid bislang immer in den Top-6 platziert war.

Und noch vor der schwächsten Vorstellung in dieser Saison präsentierten sich Teile der Fanszene abseits des Rasens von ihrer schlechtesten Seite.

GEPA pictures/ Armin Rauthner

Wie ist es soweit gekommen?

Bis zu den Ausschreitungen in Hartberg war der Spruch von Präsident Wrabetz legitim: „Wir haben kein Fan-Problem, wir haben ein Derby-Problem.“ Tatsächlich hatte es nach der Übernahme durch die von Steffen Hofmann zusammengestellte neue Klub-Führung im Herbst 2022 „nur“ bei den Duellen mit der Austria gröbere Probleme gegeben.

APA/ERWIN SCHERIAUEskalation der „Lords“

In der Oststeiermark ist es wegen der vorübergehenden Festnahme eines Anführers der Fangruppe „Lords“ aber zu einer ebenso unerwarteten wie unnötigen Eskalation mit der Polizei samt Stürmung des Blocks gekommen.

Vier Verhaftete, elf Leichtverletzte, dazu Bilder, die das Image des Vereins nachhaltig schädigen. Zumindest drei Heimspiele ohne Fans im Block West drohen als Strafe.

GEPA pictures/ Armin Rauthner

Und: Die Hoffnungen, dass durch aktives Einbinden der großteils friedlich gestimmten Fanszene auch die radikalen Elemente besänftigt werden könnten, dürfen als gescheitert betrachtet werden.

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Dem Verein blieb nichts anderes übrig, als sich öffentlich zu entschuldigen und wieder einmal Sanktionen anzukündigen. Es geht zu einem großen Teil auf die Deeskalation von Hartberg-Präsidentin Brigitte Annerl zurück, dass nicht noch mehr passiert ist.

APA/ERWIN SCHERIAU

Hartberg-Präsdident Brigitte Annerl verhandelte mit der Polizei die Spielaustragung gegen Rapid

Was ist sportlich passiert?

Im Rückblick erscheint die Hauptversammlung vom 16. November 2024 wie aus einem Fiebertraum. Rapid war mit der besten Defensive der Liga in der Tabelle Zweiter, neun Punkte vor dem siebentplatzierten LASK, in der Conference League gar makellos, und Trainer Robert Klauß wurde mit Standing Ovations der Mitglieder gefeiert.

Tatsächlich ist es ab da bergab gegangen. Das 3:0-Highlight gegen Kopenhagen trug die Euphorie noch ins neue Jahr. Die Spieler ergingen sich in Titelträumen, von Klauß gab es kein Einfangen, sondern noch Zuspruch.

APA/MAX SLOVENCIK

Vor dem Frühjahrsstart gegen den WAC fragte der KURIER: Gibt es die Gefahr, dass die exzellente Stimmung in und rund um den Verein die Realität überholt? „So kann man es sehen, wenn man negativ denkt“, erwiderte Klauß, dem vorzuwerfen ist, dass er die Abwärtstendenz entweder nicht wahrhaben wollte oder zu lange ignoriert hat.

Von zwölf Pflichtspielen wurden seit der Hauptversammlung nur noch zwei gewonnen.

Mittlerweile ist es auch eine Kopfsache. Jetzt brennt es wieder einmal in Hütteldorf.

Entscheidung für Klauß

Die Verantwortlichen halten noch zum Deutschen. Aber es ist undenkbar, dass der massiv aufgerüstete Kader auch im unteren Play-off von Klauß betreut würde. Es muss gegen den GAK der für die Top-6 nötige Erfolg her.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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