Dose leer: Wer an Salzburgs Krise schuld ist, und was man tun kann

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Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner wirkt angeschlagen

In Salzburg ist nach der desaströsen Vorstellung in Leverkusen guter Rat teuer. Wer ist schuld an der Krise und wie kommt man da wieder raus?

„Das war von der ersten bis zur letzten Minute eine Nichtleistung von uns“, sagte Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner nach dem 0:5-Debakel in Leverkusen. Der einstige österreichische Serienmeister ist nicht wiederzuerkennen, in den Katakomben der BayArena herrschte neben Enttäuschung Rat-, Sprach- und Hilflosigkeit. Drei Pflichtspielniederlagen in Folge, das hat es in Salzburg in den letzten zehn Jahren nicht gegeben. Dass man beim deutschen Doublegewinner verlieren kann, ist klar. Die Art und Weise macht jedoch Sorgen. Große Sorgen.

„Ich akzeptiere es zu verlieren, aber ich akzeptiere nicht die Art“, stellte Trainer Pep Lijnders klar. Aber wer trägt eigentlich Schuld an der größten Salzburger Krise in der Red-Bull-Ära? Man muss sie wohl auf mehrere Schultern verteilen:

Der Trainer: 

Pep Lijnders scheint seine Mannschaft nicht mehr zu erreichen – auch wenn er das Gegenteil behauptet. Nach gutem Saisonstart samt gelungener Qualifikation für die Champions League ist der Faden gerissen. Was man dem Niederländer vorwerfen kann:

Sein erster Fehler war, Neuzugang Janis Blaswich zur Nummer eins und zum Kapitän zu machen und damit Alexander Schlager zu degradieren. Das hat er mittlerweile eingesehen und rückgängig gemacht.
In Prag stellte er die Neuen aus Liverpool, Bajcetic und Clark, gleich in die Startelf. Das funktionierte nicht und sorgte für jede Menge Unruhe in der ohnehin nicht homogenen Truppe.
Lijnders probiert viel. Vielleicht zu viel. Die Aufstellung ändert sich von Spiel zu Spiel. Zuletzt wich er von seinem System ab, nur um in Leverkusen wieder darauf zurückzugreifen – und es zur Halbzeit wieder zu ändern.

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Der Sportdirektor:

Seit Sommer 2023 ist Bernhard Seonbuchner im Amt und hauptverantwortlich für die Kaderzusammenstellung. Das kann er offenbar nicht annähernd so gut wie sein Vorgänger Christoph Freund. Was man dem Deutschen vorwerfen kann:

Der Kader ist zu jung, es fehlt an Routine, es fehlt an Führungsspielern. Das hat Geschäftsführer Stephan Reiter mittlerweile auch erkannt und kündigte an, dass „Ankerspieler“ geholt werden müssen.
Sein Auftritt nach außen wirkt alles andere als souverän. Nach dem LASK-Spiel meinte er noch, man brauche ihm die Trainerfrage nicht zu stellen, auch in den nächsten Wochen nicht. In Leverkusen sagte er: „Es ist erlaubt, Fragen zu stellen. Auf die müssen wir aber heute noch keine Antworten haben.“ Die Zeit läuft.

APA/BARBARA GINDL / BARBARA GINDL

Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner wirkt angeschlagen

Die Mannschaft:

Ihre Jugend und Unerfahrenheit kann man den Spielern nicht vorwerfen, dafür einige andere Dinge:

Fehlende Intensität: Das, was Red-Bull-Fußball in den letzten Jahren ausgezeichnet hat, fehlt derzeit komplett. Das Zweikampfverhalten erinnert oft an eine Schülermannschaft, Angriffspressing Marke Red Bull ist so nicht möglich – Dose leer.

Fehlende Mentalität: Es ist eine gewisse Gleichgültigkeit zu spüren. KURIER-Experte Marc Janko meinte auf Sky: „Diese Mannschaft, da spielt nicht jeder für den anderen, sondern jeder für sich, nicht einmal das ist ab und zu zu sehen.“

Fehlende Qualität: Das gilt sicher nicht für alle Spieler, aber einigen fehlt es wohl einfach an Klasse. Wobei man dann gleich wieder beim Sportdirektor landet, der den Kader zusammenstellt.

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Source:: Kurier.at – Sport

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