
Seit wenigen Tagen darf jeder wissen, dass dem Wiener 2,13-Meter-Basketballer Jakob Pöltl dessen neuer Vierjahresvertrag bei den Toronto Raptors 104 Millionen Dollar (= 88 Millionen Euro) garantierten wird. Anders als in Nordamerika, wo Gehälter von Sportprofis öffentlich einsehbar sind, wird in Mitteleuropa zu finanziellen Details von den Beteiligten vorwiegend geschwiegen. Speziell im Fußball, speziell in Österreich. Wo der Neid bekanntlich a besonders großes Luder ist.
Dabei wäre Futterneid, konträr zu den Millionen, die im internationalen Menschenhändler-Spiel sind, hierzulande eher unangebracht. Damit sind gar nicht jene unfreiwilligen Mitglieder des FC AMS gemeint, die sich beim Vertragslosen-Camp, gewerkschaftlich organisiert von Ex-Torjäger Thomas Pichlmann und trainiert von den Ex-Nationalspielern Joachim Standfest und Roman Wallner in Steinbrunn fit halten. Vielmehr wurden zwei Österreicher, die in Elementsportarten 2024 noch zur Weltklasse zählten, nie reich.
Olympiabeschädigt
Topturner Vinzenz Höck (29) ließ sich aus Frust, dass er, der „Herr der Ringe“, trotz Weltcuperfolgen als Mitglied einer (zu) kleinen Nation nicht für Olympia 2024 zugelassen wurde, an Geräten nie mehr sehen.
Die olympische n Medaillenträume von Schwimmweltmeister Felix Auböck wiederum platzten, als ihn just in Paris Corona heimsuchte. Großartig versilbert hatte er zuvor auch WM- und EM-Gold plus seine Rekorde über 200, 400, 800 und 1.500-Meter nicht
So sehr Auböck die 1.000 Sporthilfe-Euros und ÖOC-Unterstützung schätzte, so sehr stört ihn, dass Welt- und Europaverband nur Werbung ihres Generalsponsors auf der Badehaube zulassen.
Das ist aber nicht Hauptgrund, weshalb er bei der Schwimm-WM (Start am 11. Juli) in Singapur fehlt. Sondern bloß, dass er seinem irischen Freund und 800-Meter-Olympiasieger Daniel Wiffen bei dessen WM-Vorbereitung hilft.
Auböck (28) will nur noch drei Mal in der Woche schwimmen statt täglich sechs Stunden im Becken Kacheln zählen. Der Vöslauer will den US-Bundesstaat Alabama („War Ursprung der Bürgerrechtsbewegung“) mit seiner dort als Schwimmtrainerin tätigen Verlobten zum Lebensmittelpunkt machen.
Die Karriere nach der Karriere
Er wird dem Sport „ewig dankbar sein“, dass er durch ihn auch Disziplin fürs Studium lernte.
Bald wird Felix Auböck („Diesmal in Politikwissenschaften“) über einen zweiten akademischen Titel verfügen.
Vinzenz Höck schaffte es parallel zum Turnen zum Diplomingenieur in Mechatronik. Das nur als Hinweis für jene, die immer noch Spitzensportler pauschal für geistige Nackerpatzerln halten.
Source:: Kurier.at – Sport