Trotz der Hochwasser-Spenden: Viele Verlierer nach dem Derby-Skandal. Viele Gewinner folgen bei Österreichs Sportlerwahl am Donnerstag.
35.000 Euro wurden in der Rapid-Arena für Hochwasseropfer gespendet. Diese löbliche Aktion plus sportliche Aspekte des guten und fairen 343. Wiener Derbys aber verkamen zur Randnotiz.
Wegen ca. 150 Gewaltbereiter, denen jedes Derby zum Abbau ihrer Aggressionen dient.
Warum aber dürfen grün-weiße und violette Fanatiker mit beklemmender Regelmäßigkeit rot sehen?
Weil in Wahrheit kein Entscheidungsträger bei den Unberechenbaren anecken will, zuweilen Angst dominiert. Unter Funktionären, Spielern, Trainern, sogar unter Journalisten.
Die TV-Bilder nach Rapids 2:1-Sieg aber schockierten dermaßen, dass Promis quer durch alle Lager die Exzesse nicht bloß hinter vorgehaltener Hand, sondern erstmals öffentlich anprangerten.
Rapid-Präsident Alexander Wrabetz indes reagierte lauwarm, gab lieber spät reagierender Polizei und Austria-Fans (aus deren Sektor zuerst Pyrotechnik abgefeuert worden war) als Rapid-Fans die Schuld. Vielleicht auch, weil er weiß, wie es Vorvorgänger Rudolf Edlinger einmal erging, als in dessen Garten am Tag nach einem Rapid-Match Ultras mit Drohgebärden standen.
Bei den kommenden Europacupspielen werden sich die Fans aller vier österreichischen Vertreter vergleichsweise brav verhalten. Auch jene von Rapid. Und das nicht nur, weil in Istanbul, wo man gegen den von Recep Tayyip Erdoğan bevorzugten Klub Basaksehir anzutreten hat, der Polizei-Knüppel lockerer als in Wien sitzt. Vielmehr wissen alle: Internationale Fußball-Richter scheuen nicht zurück, im Anlassfall einen ganzen Klub aus zuschließen.
Europacup meist im Pay-TV
Live sind die Champions-League-Spiele von Salzburg, und Sturm via Pay-TV (Sky und Canal+) sowie die Conference League mit Rapid und LASK teils bei ServusTV zu sehen. Der ORF kann dafür am Donnerstag mit Ehrung der Sportler des Jahres aufwarten.
Schon jetzt steht fest: Im Gegensatz zu Paris 2024 reicht’s für die Olympia-Medaillengewinner Michaela Polleres (Judo) und Jakob Schubert (Klettern) bei der Gala in der Wiener Stadthalle zu keinem Stockerlplatz.
Zum 75. Mal wird Österreichs Sportler des Jahres gekürt.
266 Mitglieder von Sportsmediaaustria stimmten ab.
1.400 zahlende Gäste werden den Nachfolgern von Vorjahressiegerin Eva Pinkelnig und Felix Gall applaudieren.
Beachtliche 500.000 Euro Reingewinn wird die Lotterien-Gala bringen – nicht zuletzt, weil Sporthilfe-Chef Gernot Uhlir und sein Team die Organisation kostenminimierend im Alleingang stemmen. 155.000 Euro konnten schon via Armin Assingers TV-Millionen-Show für den Sport lukriert werden.
Das Geld kommt mäßig bis finanziell überhaupt nicht abgesicherten Athleten sowie dem Behinderten- und Nachwuchssport zugute. Für den Profi-Fußball gibt’s keinen Cent. Dort hat man andere Einnahmequellen.
Wiederholen sich Vorfälle wie beim Derby wird’s schwer, bestehende Sponsoren zu halten geschweige denn neue zu finden.
Source:: Kurier.at – Sport