Nach dem Final-Wahnsinn in Paris: Aufschlag in ganz neue Dimensionen

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Nein, solange ist es nicht her, als viele Tennis-Experten sagten: Ein Trio wie Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer wird es nicht mehr geben. Die großen drei pushten sich gegenseitig zu 66 Grand-Slam-Triumphen (ob Djokovic noch einen holt, ist eher zu bezweifeln, er war im Pariser Halbfinale gegen Jannik Sinner chancenlos).

Jetzt schickt sich zumindest ein Duo an, um in die Spuren der drei wohl größten Spieler der Geschichte zu treten. Carlos Alcaraz und Jannik Sinner ließen am Sonntag keinen Zweifel offen, dass sie bei guter Gesundheit das Tennis über Jahre bewegen können. Nicht nur, weil sie mit 5:29-Stunden das bisher längste Endspiel der French-Open-Historie und das zweitlängste insgesamt spielten (nach Djokovic gegen Nadal bei den Australian Open 2012/5:53-Stunden), sondern wie sie es spielten. 

Mit hochklassigem Tennis von der ersten bis zur letzten Minute – dazwischen vergab Sinner im vierten Satz drei Matchbälle und verlor 6:4, 7:6, 4:6, 6:7, 6:7. Kein Wunder, hier spielten die Nummern eins gegen zwei.

Gleich alt wie Rafa

Und es ist vielleicht Schicksal, dass Alcaraz mit exakt 22 Jahren, einem Monat und drei Tagen seinen fünften Grand-Slam-Titel feierte. Denn genauso alt, auf den Tag genau, war Nadal, der am 6. Juli 2008 in Wimbledon ebenfalls seinen fünften Major-Titel holte. Ein Fingerzeig?

Der 23-jährige Sinner hält zwar erst bei drei Grand-Slam-Siegen, ist aber im neuen Ranking mit rund 2.000 Punkten Vorsprung noch immer haushohe Nummer eins. Und der Schweizer Maestro Federer war bei seinem dritten von 20 Major-Triumphen nur ein paar Monate jünger, Djokovic, mit 24 Slams Rekordmann, beim dritten Streich bereits 24.

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Vergleiche, die einem immer wieder begleiten werden. Und dennoch sind ganz andere Zeiten angebrochen. Die Fachwelt ist sich einig, dass das Duo den Tennissport auf ein neues Level gehoben haben. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das nach den Big Three sagen würde, aber es ist schneller als je zuvor und auf einem Niveau, das man kaum glauben kann“, sagt die schwedische Legende Mats Wilander. Sein langjähriger Weggefährte Boris Becker tat sich überhaupt schwer, die fünf Sätze des Finales in einen zu fassen. „Was für ein Match, was für ein Drama, was für ein Niveau. Es ist nicht mit Worten zu erklären und zu begreifen.“

Glückwünsche und Anerkennung kamen nur wenige Minuten nach dem Finale auch von Sandplatz-König Nadal. „Was für ein unglaubliches Finale bei @rolandgarros!“, schrieb der 14-fache Paris-Champ auf X.

Wer soll nun Alcaraz und Sinner schlagen? Der Italiener hatte bis zum Sonntag 20 Grand-Slam-Matches en suite gewonnen. „Es ist eine Ehre, mich mit dir messen zu dürfen. Es war ein unglaubliches Finale, danke an alle“, sagte Alcaraz bei der Siegerehrung.

Danke, dass wir wohl noch mehr Endspiele der beiden sehen werden. Denn dieses war – man glaubt es kaum – erst das erste Gipfeltreffen bei einem der vier Majors.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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