Nördlich des Polarkreises: Wo sich Tottenham warm anziehen muss

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Da staunten die Spieler von Bodø/Glimt nicht schlecht, als sie letzten Donnerstag das Tottenham-Hotspur-Stadium in London betraten. 62.850 Fans passen in die hypermoderne Arena. Vor so vielen Menschen spielen die Skandinavier selten.

Heute allerdings werden die Stars der Tottenham Hotspur und auch Österreichs Teamspieler Kevin Danso staunen, wenn sie das Stadion von Bodø/Glimt betreten. Es fasst 8.200 Plätze und gespielt wird im hohen Norden auf einem Kunstrasen. Überhaupt hat die norwegische Stadt Bodø weniger Einwohner, als das Stadion von Tottenham Plätze bietet. 42.000 Menschen zählt die Gemeinde 80 Kilometer nördlich des Polarkreises.

Nach Bodø kommen mit Sicherheit mehr Menschen, um die Nordlichter zu sehen, als ein Fußballspiel. Und kalt ist es hier sowieso die meiste Zeit. Heute, wenn um 21 Uhr das Halbfinal-Rückspiel in der Europa League angepfiffen wird, sollte es erträglich sein bei sechs Grad und Regen. Fußballwetter, wie man es in England gewohnt ist.

Ein Glücksfall für die Herren aus London, denn in Bodø kapitulierten schon einige namhafte Gegner aufgrund der widrigen Umstände mit Kälte, Wind, Schnee und dem Untergrund. Im März wurde Olympiakos Piräus aus der Europa League geworfen. Der Präsident des griechischen Topklubs schimpfte später über die Bedingungen und den Kunstrasen, auf dem sich einer seiner Spieler verletzt habe.

Starke Serie

In England wurden Kunstrasenplätze im Profifußball bereits 1988 wegen der hohen Verletzungsrate verboten. Die UEFA allerdings gibt für grünes Licht für das künstliche Grün. Und was soll Bodø/Glimt auch Anderes tun? An den kürzesten Wintertagen gibt es weniger als eine Stunde Sonnenlicht. Ein Naturrasen ließe sich unter diesen Umständen niemals in Schuss halten.

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Glimt heißt übrigens Blitz. Und von dem wurden hier schon einige getroffen. Neben dem Sieg gegen Olympiakos hat man auch die Heimspiele gegen Lazio, Porto, Besiktas und Twente Enschede gewonnen. 2021 schoss man AS Roma sogar mit 6:1 vom Platz.

Tottenham-Trainer Ange Postecoglou will vor der Partie jedenfalls keine Ausreden aufkommen lassen. „Es ist zwar ein Spiel auf Kunstrasen, aber es ist immer noch ein Fußballspiel, und ich war schon dort, ich habe dort mit Celtic gespielt“, sagte er nach dem Hinspiel letzte Woche. Nach dem 3:1-Sieg in London sollte sein Team trotz der Umstände nichts mehr anbrennen lassen, möchte man meinen. Aber was weiß man schon?

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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