Tennis-Star Barbara Schett über Djokovic, Saudi-Arabien und „Weibersport“

Sport

Die einstige Weltklassespielerin und nunmehrige Turnier-Botschafterin in Linz spricht auch über die triste Situation in Österreich, wo die Trainer eher „Babysitting“ betreiben.

Natürlich hat auch sie einen „Schett-Lag“. Auch wenn sie das Wortspiel nicht mehr hören kann. Aber seit das Upper Austria Ladies in Linz, seit Jahrzehnten Österreichs größtes Frauen-Turnier, vom Oktober in den Jänner und Februar wanderte, gibt es für Barbara Schett keine Zeit zum Verschnaufen. Immerhin war die Linzer Turnierbotschafterin  eben noch für Eurosport bei den Australian Open im Einsatz. Im Interview mit dem KURIER sprach sie über . . .

…Madison Keys, die mit 29 ihren ersten Grand-Slam-Titel holte

Das ist eine schöne Geschichte. Aber heute möglich. Als ich gespielt habe, waren das andere Zeiten, heute haben alle eine längere Karriere. Da hast du gedacht, da bist du mit 30 am Ende – vor allem als Frau. Da denkst du dann an Familie. Da dachte man nicht, dass es mit 35 noch möglich ist, solche Leistungen zu erbringen. Natürlich passen die Spieler mehr auf ihren Körper auf, es gibt vom Wissenschaftlichen neue Recherchen. Mit 30 bist du eine alte Schachtel im Tennis gesehen gewesen, dann hast du aufgehört. Das hat man nie hinterfragt, das ist auch interessant.

… Djokovic und die Chance, noch einen Grand-Slam-Titel zu holen

Ja, Wimbledon hat er noch Chancen. Er spielt wahrscheinlich nur die größten Turniere, vielleicht noch ein Masters. So fit er ist und alles, aber mit 38 – was will er jetzt noch? Es ist eh phänomenal, dass er Alcaraz geschlagen hat und in Australien so weit kommt. Und ich habe gehört, dass er bei Olympia 2028 noch spielen wird. Das kann ich mir nicht vorstellen, dass er so lange weitermacht. Man kann ihn mögen oder nicht, aber das, was er geleistet und erreicht hat, verlangt schon höchsten Respekt.  

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… über Melbourne-Champ Sinner und seinen Dopingfall

 Er ist wie eine Maschine, hat keine Schwächen, bewegt sich unglaublich und hat ein Tempo drauf, das ist unglaublich.  Und zum Doping: Was ich gehört habe, wirkt die Sperre nachher und es wird ihm nichts aberkannt. Es ist sehr verwirrend, für mich ist das Ganze undurchsichtig,  es kennt sich keiner aus. Im April anscheinend geht“s mit der Anhörung ans Eingemachte, das Urteil  kann zwischen drei Monaten und zwei Jahren verkündet werden. Wenn es zwei Jahre wären, wäre das schrecklich für ihn und seine Karriere. So wie ich ihn kenne, glaube ich, dass er unschuldig ist. Der scheinbar verantwortliche Physio ist jetzt mit dem Berrettini unterwegs, dem ist es scheißegal, wenn der Sinner gesperrt wird. 

… das Standing von Frauen-Tennis in Österreich 

Es ist traurig, wir wünschen uns natürlich Spielerinnen unter den ersten 100. Schön, dass sich die Sinja Kraus qualifiziert hat. Frauensport generell in Österreich wird nicht so gepusht wie in Australien – das gilt auch für die Medien. Viele Österreicher sind nicht interessiert daran, vielleicht muss man es ihnen schmackhaft machen und nahelegen. Du kannst nicht Frauen- mit Männerfußball vergleichen, das wirkt langsamer, aber es kann trotzdem spannend und attraktiv sein. Ich glaube, dass die Denkweise bei den Männern in Österreich …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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