UEFA erhöht EM-Preisgeld für Frauen – weiter große Lücke zu Männern

Sport

Die Fußball-EM 2025 in der Schweiz setzt in Sachen Preisgeld neue Maßstäbe für die Frauen. 

Schüttete die UEFA vor drei Jahren insgesamt „nur“ 16 Millionen Euro aus, sind es in diesem Jahr 41 Millionen – also mehr als das Doppelte. Jeder der teilnehmenden Verbände erhält ein fixes Antrittsgeld von 1,8 Millionen Euro. 

Beim Vergleich mit den männlichen Kickern verblassen die Zahlen jedoch schnell: Bei der Männer-EM 2024 wurde im Schnitt das Achtfache an Preisgeld verteilt.

„Wir steigern uns enorm, weil wir wissen, wie wichtig Preisgelder sind, was sie in Bezug auf die öffentliche Wahrnehmung, aber auch in Bezug auf die Förderung der Entwicklung bewirken“, sagte Nadine Keßler, Direktorin der UEFA für Frauenfußball. 

100.000 Euro für den Sieg

Beim Preisgeld, das heuer unter den 16 EM-Teilnehmern verteilt wird, beläuft sich die Steigerung gegenüber 2022 auf 156 Prozent. 

70 Prozent der Summe gehen unabhängig vom Abschneiden an die qualifizierten Nationalverbände. Die übrigen 30 Prozent sind leistungsgebunden, wobei die Nationalteams 50.000 Euro für ein Unentschieden und 100.000 Euro für einen Sieg in der Gruppenphase erhalten. In der K.o.-Phase gibt es eigene gestaffelte Beträge.

Auch Spielerinnen und Klubs profitieren

Für die Europameisterinnen ist ein Gesamtpaket von 5,1 Millionen möglich, wenn sie auch ihre Gruppe gewonnen haben. Vor drei Jahren war es bei der EURO 2022 ein Maximum von 2,085 Millionen. 

Auf der Individualebene profitieren auch die Spielerinnen. Sie bekommen erstmals einen garantierten Anteil des Preisgelds, muss doch jeder nationale Verband zwischen 30 und 40 Prozent des erhaltenen Betrags an seine Spielerinnen weitergeben. 

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Auch die Zahlungen an die Vereine, die Spielerinnen für das Turnier abstellen, werden erhöht: Die Klubs werden mit insgesamt 9 Millionen Euro entschädigt.

Finanzielle Ungleichheit bleibt bestehen

Der Unterschied zum anderen Geschlecht ist aber nach wie vor eklatant. So verteilte die UEFA bei der Männer-EM 2024 in Deutschland mehr als das Achtfache (331 Mio. Euro insgesamt). Schon das Startgeld – für 24 Nationen, bei den Frauen sind es nur 16 – betrug 9,25 Mio. Damit ist alleine die Teilnahmesumme beinahe doppelt so hoch gewesen wie der Maximalbetrag für die diesjährigen Europameisterinnen. 

Bei der erweiterten Klub-WM, die derzeit in den USA in die Endphase geht, bekommen die europäischen Topteams jeweils an die 40 Mio. Dollar (34 Mio. Euro) Startgeld, was die finanzielle Kluft noch deutlicher zum Ausdruck bringt.

Welche Prämien nur von den Verbänden an die Spielerinnen ausbezahlt werden, ist nicht vollständig bekannt. Fakt ist: Nur in den wenigsten Fällen kommen die Frauen den Männern nahe. Dänemark hat sich verpflichtet, seinen Teamspielerinnen das Gleiche wie den Teamspielern zukommen zu lassen.

Frauen generieren weniger Einnahmen

Noch größer ist das Gefälle auf der Einnahmenseite. Bei einer Männer-EM verdiene die UEFA etwa eine Milliarde Euro, schätzte Keßler, während das Frauenturnier vorerst ein Zuschussgeschäft bleibe. 

Für die Schweiz-EM gehe sie von einem Nettoverlust von 20 bis 25 Millionen aus.

Ein Hauptgrund für die Diskrepanz sind die kargen Erlöse beim Verkauf von Frauen-Medienrechten. So fand eine Analyse des Marktforschungsunternehmens Ampere Analysis heraus, dass die Rechte für eine nationale Frauen-Liga im Schnitt nur 0,5 Prozent des Erlöses der Männer-Liga im selben Land erzielen. 

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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