
Anna Gasser und Co. kennen den Snowpark, in dem am Freitag die FIS-Kristallkugeln vergeben werden, wie ihre Westentasche. Er schreibt seit 25 Jahren Snowboard-Geschichte.
Nur noch wenige Tage bis zur Snowboard und Freestyle-WM (19.–30. März in St. Moritz). Zum Abschluss des Weltcup-Winters treten die weltbesten Snowboarder und Snowboarderinnen zuvor aber noch in Österreich an. Erstmals wird das Weltcup-Finale im Slopestyle in Flachauwinkl abgehalten. In einem Snowpark, den die Besten der Besten allerdings längst kennen wie ihre Westentasche.
„Ich komme seit 10 Jahren hierher. Es ist wie mein zweites Zuhause“, sagt Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Tess Coady aus Australien. Für die zweifache Olympiasiegerin Anna Gasser ist es die Trainingsstätte Nummer eins. Die Kärntnerin ist von ihrem Zuhause in einer Stunde beim Lift. „Ich habe hier mit meiner Freestyle-Karriere begonnen, habe hier viele meiner ersten Tricks gelernt“, erzählt sie.
Die Snowboarderinnen und Freeskier aus aller Welt sind hier im Salzburgerland seit Jahren gern gesehene Gäste. Teams aus den USA, Deutschland, Norwegen, der Schweiz, aus Japan, Großbritannien und Neuseeland und vielen mehr kommen Jahr für Jahr in den „Absolut Park“ nach Flachauwinkl, um hier an Tricks und Technik zu feilen.
Familiensache und Herzensangelegenheit
„Bei uns sind sie alle zu Hause“, sagt Seppi Harml. Der 42-Jährige ist Mitbegründer und Geschäftsführer des Absolut Park. Sein Großvater hat einst das Skigebiet in Flachauwinkl gegründet. Vor 25 Jahren hatte der junge Snowboarder durch die familiären Verbindungen die Gelegenheit, sich mit seinen Freunden gemeinsam „auszutoben“ und einen Park für Snowboarder zu bauen.
Nach und nach wurde das Team von Absolut Park immer professioneller, Harml und seine Freunde probierten selbst die Schanzen aus, die Rails bauten sie selbst. Da half es, dass Harmls guter Freund Max Rehrl, selbst Snowboardprofi, die HTL für Maschinenbau besucht hatte.
Durch die Professionalisierung kamen die weltbesten Snowboarder und Parkbauer (Shaper) auf den Geschmack – und längst hat man sich weltweit einen Namen gemacht. Während in anderen Skigebieten Funparks wieder von der Bildfläche verschwinden, wurde der Park in Flachauwinkl immer größer und besser. Das hat wohl einerseits mit den angesprochenen familiären Verbindungen zu tun – aber auch mit der Qualität des Parks, die von den Snowboardern und Freeskiern immer wieder betont wird.
„Für die Bergbahnen rechnet sich der Park auf jeden Fall“, sagt Harml, der mittlerweile dort in der Geschäftsführung sitzt. Pro Saison verzeichnet sein Team rund eine Million Fahrten durch den Park. „An einem guten Tag kommen an die 1.000 Kids in den Park“, sagt Harml.
Das Prinzip ist auf der Liebe zum Snowboarden aufgebaut. „Es gibt bei uns keine VIPs. Wenn du bei uns fährst, stehst du neben Anna Gasser oder Red Gerard.“ Olympiasieger und Amateure fahren hier gemeinsam bzw. hintereinander.
„Rebellenhochburg“ und FIS-Reglement
Das bewährt sich auch seit Jahren beim „Spring Battle“, einem unabhängigen Contest-Format, das es schon fast so lang gibt wie den Park selbst. Hier filmen die Athleten und ihre Crew mehrere Tage lang, bis sie ihren perfekten Lauf präsentiert. Der diesjährige Spring Battle ist gerade zuende gegangen, heute, Donnerstag startet die Premiere Slopestyle-Weltcup in Zusammenarbeit mit der FIS.
Dabei passte das Konzept Weltcup mit seinen strengen Regeln hier eigentlich gar nicht so gut hinein. „Rebellenhochburg“, …read more
Source:: Kurier.at – Sport