Winheims Tagebuch: Warum die Vienna in der höchsten Liga auswandern müsste

Sport
Hohe Warte Stadion

Am 8. 8. wird ORF 1 das ganze Hauptabendprogramm Herbert Prohaska widmen. Weil an diesem Tag Österreichs Jahrhundertfußballer seinen 70er feiert. 

Befragt, was außer seiner Geburt sportlich sonst noch Besonderes passierte im 55er-Jahr, antwortete Prohaska ohne zu zögern: „Da ist der Lieblingsklub vom Vater österreichischer Meister g’worden.“

Austria, Rapid? Irrtum. Papa Prohaska verehrte die Vienna. Jubelte, als Österreichs ältester Fußballverein vor genau 70 Jahren (zum bis heute letzten Mal) vor’m punktegleichen Wiener Sport-Club den Titel holte. Nachdem der 17-jährige Hans Buzek als Torjäger debütiert hatte. Die Post widmete Buzek sogar eine Briefmarke.

Kurier/Franz Gruber

Auch in den Folgejahren spielten Vienna und speziell der WSC an der Spitze mit. In den Zeitungen blieben sie unterrepräsentiert. 

Das sah zumindest der Autor dieser Kolumne so, als der als Volksschullausbub an den Sportfunk (längst wie hierzulande alle Sportzeitungen eingestellt) einen Beschwerdebrief sandte, der in offensichtlicher Unkenntnis vom Alter des Absenders veröffentlicht wurde. Tenor: „Warum immer nur Rapid?“

Rapid war damals schon unabhängig vom sportlichen Erfolg medial dominant. Und ist es (wie soeben auch wegen des Bemühens um Marko Arnautovic, 36) mehr denn je. Zumindest  auf nationaler Ebene  gleicht Rapid einem Phänomen,  während  man im weltweiten Zuschauerranking auf Platz 172 (mit  19.572  im Schnitt pro Spiel)    liegt. 

Wolfgang Winheim

Andreas Ivanschitz ist Sportdirektor der Vienna

Aktuell unternimmt Zweitligist Vienna viel, damit es nach 34 Jahren auch wieder zu publikumswirksamen Bundesliga-Duellen gegen Rapid kommt. Mit Andi Ivanschitz , 41, ist der ehemals jüngste Nationalteam-Kapitän als Sportdirektor für den ältesten Klubs am Transfermarkt aktiv.

  Spanien und Italien marschieren Hand in Hand ins EM-Viertelfinale

Bei Aufstieg heimatlos

Im Juli wird u. a. im Campus des FC Bayern trainiert mit dem Ziel Wiederaufstieg. Sollte der gelingen, dürften die Döblinger freilich nicht in Döbling spielen.

Just Europas schönste Naturarena, die Vienna-Funktionäre in der Nachkriegszeit zum Teil selbst mit Kramp’n und Schaufel in ein Schmuckkästchen für 32.000 Besucher verwandelt hatten, erfüllt die Erstliga-Bedingungen nicht.

APA/HANS PUNZ

Es fehlen Rasenheizung plus gedeckte Tribüne für Gästefans. Weil auch beim Grundbesitzer namens Gemeinde Wien Sparzwang herrscht, wird das 2026 nicht anders sein. Die dann 132-jährige Vienna müsste auswandern. Aber wohin?

Rapid und Austria benötigen ihre Stadien selbst. Während allein das Aufsperren des Happel-Stadions für ein einziges Spiel sechsstellige Summen kostet. 

Bliebe die Südstadt, wo mit der Admira allerdings Viennas schärfster Zweitliga-Rivale selbst Wiederaufstieg plus Jubiläum feiern will. Denn 2026 werden’s 60 Jahre her sein, seit die Admira letztmals Österreich Fußballmeister wurde.

…read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 2 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.