
Der Pilot sammelte in aller Früh Sympathiepunkte. Knapp vor dem Abflug in Wien-Schwechat begrüßte er um 6.15 Uhr zahlreiche österreichische Fußballfans auf dem Weg Richtung Rimini mit den Worten: „Ein schönes Spiel und drei Punkte.“ Frenetischer Applaus und „Immer wieder Österreich“-Rufe waren die Folge.
Nach dem gelungenen Auftakt in die WM-Qualifikation mit dem 2:1 gegen Rumänien gastiert das österreichische Team am Dienstag (20.45 Uhr/live auf ServusTV) in San Marino. Wer den Anspruch erhebt zur WM 2026 fahren zu wollen, der steht vor einem Pflichtsieg.
APA/GEORG HOCHMUTH / GEORG HOCHMUTH
Das weiß auch Teamchef Ralf Rangnick, der davor warnte zu glauben, dass mit „Larifari“ gegen die Nummer 210 der Weltrangliste sein Auslangen zu finden wäre. „Ich habe San Marino gegen Bosnien im Fernsehen mitverfolgt“, weiß Rangnick nach dem mageren 1:0 der Bosnier, was auf sein Team zukommen könnte. Womöglich ein Geduldspiel, wie er es schon in Malaga beim 1:0 gegen Andorra erlebt hatte.
Worauf also wird es ankommen, damit man die Pflicht mit Bravour und nicht mit Bauchweh besteht und mit drei Punkten die Heimreise antritt?
„Wir haben uns beide bisherigen Quali-Spiele San Marinos angesehen. Bosnien hatte nicht allzu viele Torchancen. Hätten sie Dzeko nicht eingewechselt, hätten sie womöglich nicht gewonnen. Letztlich liegt es an uns, wie sich das Spiel entwickelt“, stellt Rangnick klar.
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Denn der Sieg gegen Rumänien wäre plötzlich weit weniger wert, gelänge nicht in San Marino ein voller Erfolg. „Jetzt gilt es nachzulegen mit einem überzeugenden Auftritt“, fordert der Teamchef, der auf die Innenverteidiger Gernot Trauner (Achillessehne) und Kevin Danso (Muskulatur) verzichten muss.
Österreich ist jedenfalls gewarnt, nicht nur wegen des knappen 1:0 Bosniens, sondern weil man in der Ära Rangnick schon selbst solch ein mühsames Spiel schon erlebt hat. In Malaga gewann Österreich gegen Andorra lediglich 1:0 durch ein Tor von Arnautovic knapp vor Schluss. „Wenn du nicht gleich voll fokussiert bist, kann es richtig zäh werden.“
Restlos überzeugen
Der Teamchef fordert zahlreiche Torchancen von seiner Mannschaft. Genau an diesem Punkt hat das Team auch im Trainingslager in Seefeld gearbeitet. „Jetzt gilt es die Chancen auch zu verwerten. Wir wollen nicht nur gewinnen, sondern auch überzeugend gewinnen.“
Das würde die zahlreich mitgereisten Fans erfreuen. „Es sollen fast 1.500 sein, also werden wir vielleicht ein Heimspiel haben“, freut sich der Teamchef.
Kantersieg?
Marcel Sabitzer weiß einerseits, was auf ihn und seine Kollegen zukommt, andererseits auch, was sie von sich selbst erwarten. „Wir wollen Vollgasfußball bieten.“ Ob der theoretische Pflichtsieg auch Realität wird, „hängt von uns ab. San Marino wird tief stehen und verteidigen, wir werden konzentriert und offensiv auftreten. Der Favoritenrolle müssen wir gerecht werden“.
Den Spielern ist eine gute Leistung nicht genug. Sie wollen auch, dass sich diese in einem klaren Ergebnis widerspiegelt. Sabitzer: „Unser Anspruch muss sein, viele Tore zu erzielen. Das könnte in der Qualifikation ein entscheidender Punkt sein.“
Source:: Kurier.at – Sport