
Am Sonntag musste der FC Wacker Innsbruck die Reißleine ziehen und einige Resttickets in Sicherheit bringen. Sonst wäre das Cup-Erstrundenspiel gegen Rapid (27. Juli) bereits binnen 48 Stunden ausverkauft gewesen – drei Wochen vor dem Anpfiff wohlgemerkt.
Der Viertliga-Meister aus Innsbruck hat mit dem Cup-Match eine Euphorie ausgelöst, wie sie dieser Klub schon lange nicht mehr erlebt hat.
Die jungen Wacker-Fans werden sich nicht mehr daran erinnern, wann das Tivolistadion das letzte Mal bei einem Spiel ihres Teams ausverkauft war: Im September 2010 gewann Wacker mit 1:0 gegen Ried und war für kurze Zeit Tabellenführer in der Bundesliga. Seit damals wurde nur noch einmal die 10.000-Besuchermarke geknackt.
Alexander Pauli Photography / Alexander PauliGeldregen
Bei Wacker-Präsident Hannes Rauch melden sich plötzlich „Freunde“, von denen er seit Jahren nichts mehr gehört hat. Ganz Tirol scheint verrückt nach Eintrittskarten zu sein, niemand will sich dieses Match entgehen lassen.
Hannes Rauch hatte ursprünglich von 10.000 Fans geträumt. Jetzt wird das Stadion ausverkauft sein, der Präsident ist völlig hin und weg von dieser Begeisterung, die nebenbei auch eine schöne Summe in die Klubkasse spülen wird. Wacker rechnet mit einem Umsatz in Höhe einer Viertelmillion Euro, dem Verein sollten mehr als 100.000 Euro Gewinn bleiben.
Vom Himmelfahrtskommando auf Wolke sieben
Der Klubchef blickt in diesen Tagen der Euphorie freilich auch gerne zurück. In die Zeit, als es um den FC Wacker nicht so gut bestellt war und viele mit dem Verein nichts zu tun haben wollten.
Es ist gerade einmal drei Jahre her, dass die Innsbrucker nach dem Zwangsabstieg in die 5. Liga vor dem Nichts standen. Rauch ließ sich damals mit Sportvorstand Jakob Griesebner auf dieses Himmelfahrtskommando ein.
„Vor drei Jahren sind wir mit fünf Spielern dagestanden und wussten nicht, was uns bevorsteht“, erinnert sich Hannes Rauch. „Umso schöner ist es, zu sehen, wie der FC Wacker die Menschen bewegt.“
Source:: Kurier.at – Sport