40 Jobs zur Kündigung angemeldet: KTM-Pleite trifft auch Salzburger Unternehmen

Wirtschaft

Das Salzburger Unternehmen Kiska steht hinter dem Markenauftritt von KTM und ist auch für das Design der Motorräder verantwortlich. Nun wackeln 40 Jobs.

Die Insolvenz des oberösterreichischen Motorradherstellers KTM bringt auch Kiska in Anif bei Salzburg in Bedrängnis. Das Designunternehmen habe 40 Mitarbeiter im Rahmen des Frühwarnsystems zur Kündigung angemeldet, heißt es in einem Bericht von Radio Salzburg.

Das international tätige Unternehmen mit rund 270 Beschäftigten steht hinter dem Markenauftritt und Design der KTM-Motorräder. Pierer Mobility ist Hälfteeigentümer von Kiska.

Am Freitag haben die KTM AG und ihre Tochterfirmen KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH beim Landesgericht Ried ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Laut Aktenlage haben die drei KTM-Gesellschaften mehr als zwei Milliarden Euro Schulden angehäuft, die unbesichert sind. Rund 3.600 Mitarbeiter sind von den Pleiten betroffen.

Als Ursache für die Insolvenz wurden unter anderem auf gestiegene Standortkosten und auf die Rezession verwiesen. Konsumflaute und ein Nachfrageeinbruch hätten zu einem extremen Lagerbestand von rund 1 Milliarde Euro geführt. Der Motorrad-Überbestand liegt laut Kreditschutzverband KSV1870 aktuell bei rund 130.000 Stück.

Die KTM AG plant, 200 Mitarbeiter, die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH 250 Mitarbeiter und die KTM Components GmbH 50 Mitarbeiter zu kündigen. So sollen die gestiegenen Lohnkosten reduziert werden. Zugleich wird die Forschung zurückgefahren; die Produktion wird zwischen Mitte Dezember 2024 und Ende Februar 2025 gestoppt. Auch soll die Finanzierung der nicht insolventen Vertriebstöchter gesichert werden.

Pierer wird Beitrag leisten müssen

Damit die Sanierung gelingt, müssen die Gläubiger den Sanierungsplan akzeptieren. „Es wird nicht gehen, ohne dass der Eigentümer seinen Beitrag leistet“, sagt KSV-Experte Karl-Heinz Götze zur Frage, was nötig ist, damit der Plan angenommen wird, im APA-Interview.

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Aktuell sehe man erst einen kleinen Ausschnitt aus den Details zur Pleite, sagte der Insolvenzrechtler am Freitagabend. Da Eigentümer Pierer schon von seinem „Lebenswerk“ gesprochen habe, das er „retten“ wolle, zeigt sich Götze auch positiv, dass die Sanierung gelingen könne und Pierer Geld einschießt. Das würden schlussendlich auch die Banken verlangen, denen die KTM AG 1,3 Mrd. Euro schuldet. „Die Banken müssen mitgehen. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt“, sagte Götze.

Am auffälligsten an der Pleite seien die kürzlich noch gemeldeten Rekordumsätze. „Auch die Bilanz 2023 schaut eigentlich schön aus.“ Aber: „Da muss es eine massive Fehleinschätzung des Marktes gegeben haben – dieser wurde wohl viel zu positiv gesehen und die Warnzeichen zu spät. Ich verstehe das noch nicht ganz“, so der Experte des KSV1870. „Da hätte man früher die Produktion drosseln müssen.“

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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