AUA-Chefin Mann fordert Kostensenkung für Flugverkehr

Wirtschaft

Die Chefin der Austrian Airlines (AUA), Annette Mann, kritisiert die Fülle an Kosten am Luftfahrtstandort Österreich, „der nach Deutschland der zweitteuerste in Europa ist – das sagt vieles“, so die Managerin anlässlich der neuen Unternehmenszahlen am Donnerstag. 

Sie fordert aber nicht singulär ein Aus oder Senken der Luftverkehrsabgabe wie der Flughafen Wien oder Ryanair, sondern eine „Strategie und Perspektive für den Luftfahrtstandort in die 2030er hinein“. Die Billigfluglinie Ryanair greift indes die Regierung erneut scharf an.

Teure Abgaben in Österreich seien „problematisch“

Es sei die Summe an teuren Komponenten, die die Profitabilität senkten und Billigflieger zum Reduzieren oder Abzug aus Wien brächten, so Mann. Auch für die AUA seien die Kosten „problematisch“. Neben der Luftverkehrsabgabe gehe es um „vergleichsweise hohe Kosten für Sicherheit“, der Vienna Airport sei „kein günstiger“. Auch Überflüge seien teuer und die Kosten für die Kerosinbevorratung seien die höchsten in Europa.

„In Summe müssen wir darauf schauen, dass wir eine Luftfahrtstrategie für Österreich ausarbeiten“, sagt Mann zur Apa. Man befinde sich im engen Austausch mit dem Flughafen und der Regierung. Mit dem zuständigen Verkehrsministerium werde „hoffentlich“ eine mittel- bis langfristige Strategie erarbeitet. Denn grundsätzlich bauten Austrian und auch deren Mutter Lufthansa sehr auf den Standort Österreich und das Drehkreuz Wien-Schwechat.

Trotz kritisierter Kosten bekennt sich AUA zum Standort

Die „problematischen Kosten“ müssten eben sinken, so Mann. Die AUA gehe mit ihrem angekündigten Ausbau in Vorleistung. Als Netzwerk-Airline könne man aber nicht einfach Standorte wechseln wie Billig-Carrier – „und das haben wir auch definitiv nicht vor“.

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„Wir halten an unserem Flottenerneuerungsprogramm fest“, betont Mann. Am Standort müsse sich „in den kommenden Jahren aber substanziell in den Rahmenbedingungen etwas ändern“. Als Austrian gehe man mit der Anschaffung neuer Flugzeuge – 27 werden bis Ende des Jahrzehnts neu angeschafft oder getauscht, auf der Langstrecke ist ein kleines Wachstum vorgesehen – in Vorleistung. „Wenn wir in Zukunft sehen, dass Jets nicht profitabel betreibbar sind, weil sich die Bedingungen nicht verbessern, dann muss man das hinterfragen.“

Momentan sei man „guter Dinge“. Dass man kommenden Sommer zwei zusätzliche Flugzeuge bringe, „soll von den Partnern an Ort und Stelle als ehrliches Signal gesehen werden: Unser Anspruch ist, dass wir weiter investieren und weiter wachsen wollen.“

Keine Freude über Abzug von Billig-Carriern: „Eher im Gegenteil“

Wieso sind die Austrian Airlines eigentlich nicht froh, wenn Konkurrenz wie Ryanair oder Wizzair in Wien die Zahl stationierter Flugzeuge abziehen oder ganz gehen? Das wäre ein Trugschluss, sagt Mann auf diese Frage sinngemäß. 

Fünf weniger stationierte Ryanair-Flieger bedeuteten nicht, dass die Kapazität in diesem Ausmaß von und ab Wien sinke. „Sie (Billigflieger, Anm.) fliegen von günstigeren Standorten nach Wien rein, bleiben Konkurrenten von Orten aus, die günstiger sind. Das hilft uns gar nix – eher im Gegenteil“, sagt Mann. Wizz ist ganz abgezogen.

Umsteigen über Wien ist aktuell teurer als über andere Standorte

Im internationalen Wettbewerb seien die Standortkosten relevant. „Wir wollen Langstrecken füllen, brauchen Umsteiger aus ganz Europa. Wenn das Umsteigen über Wien teurer ist, als über andere Standorte, dann schadet uns das sehr. Es begrenzt das Wachstum.“ Bei den für die AUA wichtigen Umstiegen aus Nah-/Mittel-Ost in Wien …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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