B&C-Gruppe will sich breiter aufstellen: 300 Mio. Euro für neue Beteiligungen

Wirtschaft

Jahrelang wurde die Stoßrichtung der B&C-Gruppe von Mehrheitsbeteiligungen bei großen österreichischen Industrieunternehmen bestimmt. Im vergangenen Jahr wechselte die Holding, die für ihre Beteiligungen an AMAG, Lenzing und Semperit bekannt ist, die Strategie. Künftig will man das Portfolio breiter aufstellen. 

Die Kassen der Holding sind gut gefüllt. In den nächsten fünf Jahren will man 300 Mio. Euro investieren, kündigte B&C-Co-Geschäftsführer Thomas Zimpfer bei einem Pressegespräch am Dienstag in Wien an. 

„Veränderte Wirtschaftszeiten“

Angestrebt werden neben Beteiligungen bei Industrieunternehmen, auch Investments in Technologie- und Wachstumsunternehmen, durchaus auch gemeinsam mit Partnern, wie Zimpfer sagte. Man denke flexibler. Er spricht von „veränderten Wirtschaftszeiten“, die das erfordern. 

Im Fokus der Aktivitäten der im Jahr 2000 aus den Industriebeteiligungen der Bank Austria und Creditanstalt hervorgegangenen Gruppe, die heute zu 100 Prozent der B&C Privatstiftung gehört, soll weiterhin der Standort Österreich stehen. Denkbar seien aber auch Investitionen in Deutschland und der Schweiz, wenn eine Relevanz für den Standort gegeben sei, sagte B&C-Co-Geschäftsführer und Lenzing-Aufsichtsrat Patrick Lackenbucher. 

Weitere Reduzierung bei Lenzin-Anteilen möglich

Von der Formel „50 Prozent Plus“ bei seinen Industriebeteiligungen verabschiedete sich die Gruppe bereits vor etwas mehr als einem Jahr. Im Juni 2024 wurde die Mehrheitsbeteiligung bei Lenzing auf 37,5 Prozent reduziert und den brasilianischen Zellstoffproduzenten Suzano als Partner bei dem Faserhersteller an Bord geholt. Ab Herbst könnte Suzano eine Option auf weitere 15 Prozent ziehen. Das liege in der Entscheidung des brasiliansichen Partners, sagte Lackenbacher. Die Option läuft Ende 2028 aus. B&C bleibe aber in jedem Fall Kernaktionär bei Lenzing, betonte der Co-Geschäftsführer.

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Beim Aluminiumhersteller AMAG und beim Gummikonzern Semperit hält man immer noch mehr als 50 Prozent. Bei Semperit wurde er Anteil sogar auf knapp 58 Prozent aufgestockt. 

Dazwischen stieg man auch beim Hochleistungsmotorenhersteller Steyr Motors ein, der mit dem aktuell boomenden Rüstungsgeschäft wächst. Der Anteil wurde im Mai auf 20 Prozent erhöht. 

Erfolgreiche Tech-Investments

Seit 2016 investiert die Holding über ihre Sparte Innovation Investments auch in Technologieunternehmen. Insgesamt waren es bereits mehr als 100 Mio. Euro. Zuletzt stieg man beim Quantencomputer-Start-up ParityQC aus Innsbruck ein. Substanzielle Beteiligungen hält man neben TTTech unter anderem auch an dem u. a. auf Flugsicherungssysteme spezialisierten Untenrehmen Frequentis, dem Solarspeicherhersteller Neoom und dem auf Laserprojektions-Displays für Augemented-Reality-Brillen spezialiserten Wiener Start-up Trilite.

Der Ausstieg beim Flugsoftwareanbieter Flightkeys im vergangenen Dezember und der Verkauf der Beteiligungstochter TTTech Auto an die niederländische NXP im Jänner (Transaktionswert 600 Mio. Euro) spülten viel Geld in die Kassa. 

Der überweigende Teil der Investitionssumme werde voraussichtlich in den Industriebereich fließen, sagte Zimpfer. Aber auch das Technologieportfolio will man stark erweitern. „Wir hoffen, dass wir hinreichend Opportunitäten sehen.“ Aktuell seien keine Deals spruchreif, man prüfe aber permanent Investitionen in den beiden Bereichen und habe einige „in der Pipeline“. 

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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