Das Geschäft mit gefälschten und geschmuggelten Zigaretten boomt

Wirtschaft

Das Geschäft mit geschmuggelten und gefälschten Zigaretten wird anscheinend immer lukrativer. Im Vorjahr wurden in der EU 38,9 Milliarden illegale Zigaretten konsumiert, das ist ein Anstieg um 10,8 Prozent gegenüber 2023. Gefälschte und unversteuerte Zigaretten haben in der EU mittlerweile einen Marktanteil von 9,2 Prozent. Dadurch entgehen den EU-Staaten Steuern in Höhe von 14,9 Milliarden Euro. Rechnet man die Schweiz, die Staaten aus Ex-Jugoslawien, Albanien, die Ukraine und Moldau dazu, dann beträgt der Steuerausfall sogar 19,4 Milliarden Euro.

Spitzenreiter bei den illegalen Zigaretten sind Frankreich und die Niederlande, weil in diesen Ländern sehr hohe Abgaben auf Tabakwaren anfallen. In Frankreich beträgt der Marktanteil an geschmuggelten und gefälschten Zigaretten 38 Prozent, in den Niederlanden hat sich der Marktanteil im Vorjahr auf 18 Prozent verdoppelt. Indes verzeichneten die Ukraine und Griechenland einen Rückgang am Schwarzmarkt von Zigaretten um 5,72 Prozentpunkte bzw. 6,12 Prozentpunkte.

Die Zahlen stammen aus der Marktanalyse „Illegaler Zigarettenkonsum in Europa 2024“, die das Beratungsunternehmen KPMG für den Tabakkonzern Philip Morris International durchgeführt hat. In Österreich ist der Marktanteil an illegalen Zigaretten im Vorjahr mit 4,3 Prozent gleich geblieben. Insgesamt 520 Millionen illegale Glimmstängel wurden ins Land geschmuggelt, der Steuerausfall betrug 115 Millionen Euro.

Organisierte Kriminalität

„Für uns als Unternehmen ist klar, dass wir unserer Verantwortung nachkommen und alles umsetzen, was in unserer Macht steht, um illegalen Handel zu bekämpfen. Der Schmuggel ist für organisierte Banden längst ein Milliardengeschäft“, sagt Özlem Dikmen, Geschäftsführerin von Philip Morris Österreich. „Eine Steuerpolitik, die auf Dialog und Augenmaß basiert, muss dem entgegenwirken. Wer glaubt, den Tabakkonsum mit immer höheren Steuern kontrollieren zu können, öffnet in Wahrheit die Tür für organisierte Kriminalität – auf Kosten von Staat, Konsumenten und legaler Wirtschaft.“

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Die Menge an unversteuert in die EU-27 Staaten eingeführten Zigaretten ist um 15,1 Prozent gestiegen, die Zahl gefälschter Zigaretten sogar um 20,2 Prozent.

„Wenn ich Sie zurück ins Jahr 2019 versetze, lagen die Zahlen für Fälschungen bei 19 bis 20 Prozent. Jetzt liegen sie bei 39 Prozent“, erklärt der Experte Howard Pugh. „Kriminelle stellen ihre eigenen Zigaretten her. Sie kaufen Maschinen, produzieren auf Bestellung und verkaufen diese Zigaretten. Oft geht damit auch Ausbeutung von Arbeitskräften einher. Menschen werden gezwungen, unter unzumutbaren Bedingungen zu arbeiten.“ Das Geld, das sie mit diesem Verbrechen verdienen, fließt in andere Bereiche der organisierten Kriminalität.

Risikoarmes Geschäft

„Wir beobachten, dass Berufsverbrecher zum Tabakgeschäft übergehen, weil es für sie ein risikoarmes, aber hochprofitables Geschäftsfeld ist“, so Pugh. „Einige von ihnen geben sogar ihre Aktivitäten im Drogenbereich auf, um sich dem Tabakgeschäft zuzuwenden.“

Auffällig dabei ist, dass der illegale Tabak meist aus den Ländern Belarus, Albanien, Nordmazedonien und der Türkei stammt.

Nach einer Razzia in einer illegalen Zigarettenfabrik in Spanien kam außerdem ans Licht, dass die Kriminellen 3,5 Millionen Euro in das Werk samt den Maschinenpark investiert hatten. Schon mit dem ersten 40-Fuß-Container, den sie mit zehn Millionen Zigaretten gefüllt und auf den Markt gebracht hatten, amortisierte sich das Investment.

Der illegale Markt 

In Europa wurden im Vorjahr 52,2 Mrd. unversteuerte und gefälschte Zigaretten konsumiert, davon entfielen 38,9 Mrd. auf die EU-27-Staaten.

Die Lage in Österreich

Hierzulande wurden 12,1 Mrd. Zigaretten geraucht, davon …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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