Ab 1. Jänner wird auf Plastikflaschen und Getränkedosen ein Pfand eingehoben. Wie das System genau funktioniert
Österreich ist eigentlich schon recht gut beim getrennten Sammeln von Plastik- und Metallabfall. Die Sammelquote von derzeit 70 Prozent soll durch ein neues Pfandsystem aber noch weiter erhöht werden. Ab 2025 wird auf alle Getränkeverpackungen aus PET und Aluminium ein Pfand von 25 Cent verlangt. Als Konsument kann man sich das Geld an Automaten und in Geschäften wieder zurückholen – wenn man das leere Gebinde halbwegs intakt wieder retourniert.
1. Warum macht man das?
Das Getränkepfand soll die Kreislaufwirtschaft ankurbeln. Rohstoffe, die von der Getränkeindustrie in Umlauf gebracht werden, sollen nach Verwendung wieder in neuen Plastikflaschen und Dosen landen. Außerdem soll das Pfand dafür sorgen, dass weniger Getränkeverpackungen als Müll auf der Straße herumliegen. Die EU schreibt für 2030 eine Sammelquote von 90 Prozent vor. Mit dem Pfandsystem soll diese Quote in Österreich bereits 2027 erreicht werden.
2. Gilt das Pfandsystem für alle Arten von Getränken?
Nein. Ausgenommen sind Plastikverpackungen von Milch und Milchprodukten, Getränkeverbundkartons (Tetrapacks), Flaschen für Beikost oder medizinische Produkte, sowie Sirupe. Letztere sind nämlich keine „trinkfertigen Produkte“. Nur für die gilt das Pfand. Die ausgenommenen Produkte werden wie bisher im gelben Sack bzw. in der gelben Tonne entsorgt.
3. Wo bekomme ich das Pfand zurück?
Überall dort, wo man eine Getränkeflasche oder -Dose kauft, also etwa in Supermärkten, Tankstellen, Imbissständen, Trafiken, Bäckereien etc. Bei größeren Geschäften wird es Automaten geben, die ähnlich wie bereits bekannte Rückgabeautomaten für Mehrweg-Glasflaschen funktionieren. Die Automaten scannen die Strichcodes und drucken einen Bon aus. An der Kassa erhält man damit das Pfandgeld zurück. Bei kleineren Geschäften wird das ganze manuell abgewickelt. Wichtig ist, dass die Gebinde intakt sind.
4. Wieso müssen Plastikflaschen und Dosen intakt sein?
Auf jedem Gebinde, für das Pfand bezahlt wird, ist ein Strichcode und ein Pfandsymbol abgebildet. Beides muss klar erkennbar sein. Dosen sollte man also nicht zusammendrücken, bei PET-Flaschen sollte man das Etikett nicht entfernen.
Recycling Pfand Österreich
Das Einwegpfand-Symbol soll Konsumenten sofort anzeigen, dass sie für ihre Getränkeverpackung Pfand zurück erhalten
5. Wie sieht es in der Gastronomie aus?
Gastronomiebetriebe müssen das Pfand beim Getränkekauf bezahlen, es Gästen aber nicht unbedingt weiterverrechnen. Meist bleiben die Gebinde ja im Geschäft.
6. Gibt es ab Jahreswechsel dann nur noch Pfandflaschen und -Dosen?
Nein. In der Übergangsphase werden noch Getränke ohne Pfandsymbol in den Regalen stehen. Eine groß angelegte Informationskampagne soll darüber aufklären, warum das so ist. Die bisherigen Getränkebestände sollten dann innerhalb weniger Wochen nach und nach verkauft werden, bis nur noch Getränke mit Pfand verfügbar sind.
7. Was passiert mit den gesammelten Flaschen und Dosen?
Sie landen in Säcken, die man per Code eindeutig einer Sammelstelle zuordnen kann. Über bereits bestehende Lieferwege für Getränke landen sie in Zentrallagern. Dort werden sie in Ballen gepresst und als Rohstoff an Recyclingunternehmen verkauft.
Das ganze System wird von der eigens für diesen Zweck gegründeten EWP Recycling Pfand GmbH betrieben. Bei kleineren Unternehmen übernimmt der Logistikpartner Ökopoint die Abholung von Säcken. Er nutzt u.a. Lieferwege für Zeitungen.
8. Wie erhalten Getränkeverkäufer das Pfand zurück?
Beim Entleeren der Säcke wird genau gezählt, wie viele …read more
Source:: Kurier.at – Wirtschaft