Drohende Insolvenz: Warum es Palmers geht jetzt an die Wäsche geht

Wirtschaft

Das Traditionsunternehmen steckt tief in der Krise. Das Bonitätsranking von Creditreform für Palmers fällt sehr schlecht aus.

Der angeschlagene Wäschekonzern Palmers Textil AG (rund 500 Mitarbeiter) versucht anscheinend, eine Insolvenz abzuwenden. So hat das Unternehmen am Montag Mitarbeiter vorsorglich zur Kündigung beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) angemeldet. Wie viele betroffen sind, teilte Palmers nicht mit. Die letzten Löhne und Gehälter sollen laut SN nicht bezahlt worden sein.

Dass Feuer auf dem Dach ist, zeigt das Bonitätsrating von Creditreform. Das liegt für Palmers bei 431 von 600 Punkten. Ab 500 gilt ein Unternehmen als „Ausfall“. Demnach soll Palmers Zahlungsziele überschreiten und mehrfach Ratenzahlungen in Anspruch genommen haben. „Eine Geschäftsverbindung ist Ermessenssache“, so der Gläubigerschutzverband.

Das bedeutet nichts Gutes. Am 25. Jänner 2025 wurde bei Palmers eine Hauptversammlung abgehalten, die sich eigentlich als Krisensitzung erwies. „Die Alleinaktionärin P Tex Holding führte aus, dass es derzeit einen Investor gibt, welcher plant, in das gegenständliche Unternehmen einzusteigen und zu investieren. Sollte dieser Einstieg erfolgen, ist geplant, eine Kapitalerhöhung vorzunehmen“, heißt es laut HV-Protokoll. Die weiteren Details wurden nicht protokolliert. 

Höchste Priorität habe eine nachhaltige Fortführung des Unternehmens und die Sicherstellung der Jobs, so der Wäschekonzern. Im Geschäftsjahr 2023/24 ist der Umsatz um fast fünf Millionen Euro auf 66,6 Millionen Euro gesunken; der Jahresverlust ist von 4,48 Millionen Euro auf 14,68 Millionen Euro gestiegen. Die Verbindlichkeiten betragen 46,26 Millionen Euro, davon entfallen fünf Millionen Euro auf Crowdinvestoren (Genussrechte) und insgesamt 14,42 Millionen Euro auf Cofag-Kredite im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie. Die Cofag-Kredite müssen bis 30. Juni 2025 zurückbezahlt werden.

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Doch die Rückzahlung dürfte Palmers nur mithilfe eines Investors schaffen.

„Kredit nicht gewährt“

„Ziel ist es, die Kredite neu zu strukturieren und in weiterer Folge in Raten zurückzubezahlen“, heißt im Bilanzanhang. „Die Refinanzierung ist ebenfalls von der Unterstützung der öffentlichen Hand zum Beispiel durch neue Garantien abhängig.“ Kann Palmers den staatlich garantierten Kredit nicht bedienen, muss der Steuerzahler für rund 90 Prozent des Kredits aufkommen. „Die Kredithöhe entsprach 196 Prozent des Eigenkapitals von Palmers“, sagt der Finanzexperte Gerald Zmuegg. „Als Risikovorstand der Cofag und einer Bank hätte ich die Garantie und den Kredit auf Basis der vorliegenden Ziffern mit dieser Laufzeit nicht gewährt.“

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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