
„Nachdem ich richtiger Radicchio-Fan bin, wollte ich systematisch vorgehen, um zu erkennen, was ich beim Anbau falsch mache. Von der runden wie der länglichen Sorte Radicchio habe ich Samen und Pflanzen gekauft. Die Samen sind gut aufgegangen und wurden ausgelichtet, Pflanzen eingesetzt. Bei beiden entstanden tolle Pflanzen mit großen Blättern. Dennoch kam es nur zu wenigen Kopfbildungen“, schreibt ein Leser. „Nun brauche ich eine präzise Anweisung, damit ich später Radicchio-Köpfe ernten kann.“
Nicht zu früh ins Freie
„Die ideale Keimtemperatur von Radicchio-Samen liegt exakt zwischen 16 und 20 Grad. Temperaturen darüber vermindern die Keimfähigkeit und es gehen nur wenige Samen auf, das ist aber scheinbar nicht das Problem. Es dürfte eher an zu niedrigen Temperaturen während des Keimes und des Sämling-Stadiums liegen“, sagt Gartenexperte Johannes Käfer.
„Wenn es in dieser Zeit zu kühl ist, also eine Temperatur unter 16 Grad herrscht, dann bekommen die Pflänzchen einen Kältereiz. Das bedeutet nicht, dass sie nicht kräftig weiterwachsen, sie bilden nur keine festen Köpfe – und wachsen aus.
Käfer KG
Johannes Käfer leitet den Gärtnereibetrieb „Blumen Käfer“ im Mostviertel
Das Auswachsen bedeutet, dass sie mit der Zeit zu blühen beginnen würden und eben keine festen Köpfe bilden. Eine Direktaussaat sollte ab Mitte Mai getätigt werden. Werden die Pflanzen vorkultiviert, also drinnen vorgezogen, sollten Jungpflanzen erst im Juni ins Freie.
Dann ist noch ausreichend Zeit, dass sich feste Köpfe bilden, die im September schön ausfärben. Die rote Farbe erhalten sie, wenn es im Spätsommer abkühlt. Bei späterer Kultur können die fertigen Köpfe eine Temperatur bis zu minus fünf Grad aushalten.“
Source:: Kurier.at – Wirtschaft