KTM-Insolvenz: Was jetzt auf Mitarbeiter und Gläubiger zukommt

Wirtschaft

Es wird ein Gläubigerausschuss eingerichtet. Mit dabei werden die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform, ISA und KSV1870 sowie der IEF sein.

Der wirtschaftliche Niedergang des oberösterreichischen Motoradherstellers KTM (3.700 Mitarbeiter) zieht weite Kreise. Am Freitag werden die Anträge auf Einleitung von Sanierungsverfahren von der KTM AG, der KTM Componets GmbH und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH erwartet. Darin muss die Gruppe ihre Verbindlichkeiten und ihr Vermögen offenlegen. 

Interessant wird auch sein, wie sehr die Zulieferer betroffen sind, sprich wie viel KTM seinen Lieferanten schuldet. Indes könnten die 3.700 Mitarbeiter mit einem blauen Auge davonkommen. Bisher ist zwar noch unklar, ob die Insolvenz auch einen Jobabbau nach sich zieht. 

Wer zahlt Löhne und Gehälter?

Fakt ist aber: Die offenen Löhne und Gehälter für November samt Weihnachtsgeld müssen vom Insolvenzentgeltfonds IEF bezahlt werden, so ist die gesetzliche Regelung. Nachdem das Sanierungsverfahren eröffnet ist, muss aber KTM wieder die Löhne und Gehälter für Dezember und die Folgemonate übernehmen. Nachdem das Sanierungserfahren eröffnet ist, muss aber KTM wieder die Löhne und Gehälter für Dezember und die Folgemonate übernehmen. 

„Ich gehe davon aus, dass die drei Insolvenzverfahren bereits am Freitag eröffnet werden“, sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform zum KURIER. Zugleich wird ein Gläubigerausschuss eingerichtet. Mit dabei werden die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform, ISA und KSV1870 sowie der Insolvenzentgeltfonds IEF sein. 

Nach 90 Tagen Abstimmung

„Als Erstes muss sich der Sanierungsverwalter über das Unternehmen ein Bild machen und er muss schauen, ob die Fortführung finanziert ist und funktioniert“, sagt Weinhofer. „Die Kernfrage ist, wie hoch sind die Schulden. Spannend wird dabei sein, welche konzerninternen finanziellen Verflechtungen und Verbindlichkeiten es gibt.“ 

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Der Experte geht davon aus, dass ein Sanierungsplan mit zumindest 30 Prozent Quote angeboten wird. 90 Tage nach der Verfahrenseröffnung stimmen die Gläubiger über den Sanierungsplan ab. Der Sanierungsplan muss meist in vier Raten innerhalb von zwei Jahren bezahlt werden.

Der Finanzmanager

Seit September 2024 ist Gottfried Neumeister, Jahrgang 1977, als Co-Vorstandsvorsitzender beim Pierer-Konzern an Bord. „Er wird frische Impulse setzen und zunehmend Aufgaben aus meinem Portfolio verantworten“, sagte KTM-Boss Stefan Pierer. Neumeister ist ein profilierter Finanzmanager, ob er auch das Sanieren kann, das muss er nun unter Beweis stellen.

In finanziellen, sprich geschäftlichen Angelegenheiten vertraue er nur Gottfried Neumeister und seinem Anwalt. Das hat Formel-1-Legende Niki Lauda hat einmal gesagt. Neumeister ist bis heute Vorstand in der Privatstiftung Lauda. Er sitzt auch in der Geschäftsführung L3M Investments GmbH, die zur Privatstiftung Lauda gehört. Sie verwaltet Beteiligungen, Immobilien und Wertpapiere. Im Jahr 2003 gründete Lauda die Billigfluglinie flyniki und setzte Neumeister als CEO ein. Die Airline wurde rund acht Jahre später zur Gänze von der deutschen Air Berlin übernommen. 

Im Jahr 2012 dockte dann Neumeister beim Caterin-Imperium Do & Co von Attila Dogudan an, wo zwölf Jahre die Finanzen verantwortete und zuletzt sogar Co-CEO war.  „Wir haben sehr sehr zusammengearbeitet und er ist ein großartiger Finanzer“, sagt Do & Co-Chef Attila Dogudan zum KURIER. „Wenn sie seine Charakterzüge wissen wollen, er ist ein ehrlicher, gerader Mensch. Es gibt überhaupt keinen Zweifel an seiner menschlichen Qualität und seiner Integrität.“

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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