Marktführer mit 80 BH-Größen: Das ist der neue Palmers Eigentümer

Wirtschaft

In der heimischen Textilbranche hatte man die dänische Kette Change of Scandinavia als mögliche Käuferin der maroden österreichischen Palmers Textil nicht wirklich auf dem Radar. Dabei betreibt Change in Österreich sieben Filialen in verschiedenen Einkaufszentren wie der SCS oder der Plus City und ist mit insgesamt 300 Shops in neun Ländern vertreten. In Skandinavien ist Change sogar Marktführer. Der Firmensitz ist in Farum, einer Kleinstadt 20 Kilometer nordwestlich von Kopenhagen.

Gründer Claus Walther Jensen und seine Ehefrau Gitte Breil begannen vor 34 Jahren als Großhändler mit der Firma Asia Import, der heutigen Dachgesellschaft, Pyjamas und Nachthemden aus China nach Dänemark einzuführen. 

Vor 24 Jahren wurde dann das erste stationäre Geschäft unter der Marke Change Lingerie in Dänemark eröffnet. In weiterer Folge wurde das Hauptaugenmerk auf BH gelegt. Laut Change habe man festgestellt, dass viele Frauen falsche BH-Größen tragen. So engagierte das Unternehmen die BH-Technikerin Lissi Lid, mit der neue BH in mehr als 80 Größen entwickelt wurden.

„Stationäre Geschäfte“

„Eine professionelle BH-Anprobe ist der Schlüssel, um den richtigen BH zu finden“, heißt es auf der Österreich-Homepage von Change. „In unseren Geschäften triffst du unsere Personal Shopper, die ausgebildete BH-Experten sind. Wir schulen unser Personal, damit es dich nicht nur bei der Suche nach der perfekten Größe und Passform, sondern auch nach dem perfekten BH-Stil beraten kann.“

Später wurde das Sortiment um Reizwäsche und Bademode erweitert. Auch mit angeschlagenen Dessousunternehmen wie Palmers haben die Dänen bereits Erfahrung. Vor fünf Jahren wurde die damals angezählte schwedische Kette Twilfit mit 55 Geschäften übernommen.

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Produktionsstätte in China

„Bei Change Lingerie expandieren wir unser Geschäft weiterhin weltweit. Im Laufe der Jahre haben wir unser Einzelhandels- und Online-Geschäft immer weiter ausgebaut und entwickelt“, so das Unternehmen. „Heute finden Sie unsere Büros und Stores in ganz Europa und Kanada sowie Lagerhäuser in Kanada und Polen. Wir haben auch unsere eigene Produktionsstätte in China, die 2021 eröffnet wurde.“

Laut Creditreform hat Asia Import/Change im Geschäftsjahr 2023/2024 mit 2.023 Mitarbeitern umgerechnet rund 118 Million Euro umgesetzt und 2,42 Millionen Euro Verlust geschrieben.

Das Palmers-Sanierungsverfahren

Indes wurden im Insolvenzverfahren der Palmers Textil AG (160 Shops) von den ursprünglichen 81 Mio. Euro Schulden rund 54,4 Mio. Euro anerkannt.

3,5 Millionen Euro

Für die Barquote und die Verfahrenskosten wurden laut Creditreform 3,376 Millionen Euro benötigt. Seitens der neuen Palmers-Eigentümerin Change wurden 2,5 Millionen Euro hinterlegt. Eine weitere Million Euro wurde durch die Ausgliederung der Palmers Vermögensverwaltung und Beteiligungs GmbH eingenommen. Macht unterem Strich 3,5 Millionen Euro. Auf dem Massekonto liegen weitere zwei Millionen Euro. Somit können die Barquote (5 Prozent) die Verfahrenskosten sowie die laufenden Fixkosten bezahlt werden.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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