Markus Posset: „Das ist kein Chef, das ist ein Vollkoffer“

Wirtschaft

In Markus Possets neuem Buch stehen Führungskräfte im Rampenlicht. Was macht einen pefekten Chef aus?

„Es gibt keine perfekten Menschen, also kann es auch keine perfekten Führungskräfte geben“, sagt Medienökonom und „Medienökonomie“-Bestsellerautor Markus Posset. Um als guter Chef zu gelten, müsse man also nicht nach Perfektion streben. Laut Posset könne sogar jeder, der möchte, eine Führungskraft werden: „Es gehört nur Erfahrung, Wille und Biss dazu.“

Hier kommt Possets neues Buch „Führungskräfte-Mentalität“ ins Spiel: „Die Idee kam, als wir beobachtet haben, wie viele Chefs Mitarbeitern Vorgaben stellen, die unmöglich zu erfüllen sind. Führungskräfte sollten Teams motivieren, fördern und nicht überlasten.“

Pachner Jürgen

„Führungskräfte-Mentalität – Die Macht des starken Mindsets“ von Franz Binderlehner und Markus Posset

Der Führungsstil

Wenn man sich in der Arbeitswelt umhört, trifft man auf die unterschiedlichsten Führungstypen. Für Posset waren die besten Chefs jene, die „Freiheiten gegeben haben, anstatt Mitarbeiter einzuschränken. Ich habe auch schon Choleriker kennengelernt, bei denen ich mir dachte: Das ist kein Chef, das ist ein Vollkoffer.“

Dabei unterscheidet er zwischen Leader (einer Führungsperson) und Boss. Als Boss kommandiert man Teams von oben herab, als Leader traut man seinen Mitarbeitern zu, die Ziele eigenständig zu erfüllen – und das vielleicht sogar besser als man es selbst könnte, sagt Posset. „Oft entstehen dadurch Projekte, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Als Chef ist man oft betriebsblind.“

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Um das zu erreichen, müsse man jedoch offen für Feedback sein und mit Kritik von Mitarbeitern umgehen können und – ganz wichtig – zu seinen eigenen Fehlern stehen. Für viele nicht leicht, vor allem, da die Sorge besteht, den Respekt zu verlieren. Posset: „Man kann nicht immer alles richtig machen. Schlimmer wäre es, stur weiterzugehen und den Fehler dadurch größer zu machen, als er eigentlich war.“

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Posset

Buchautor und Medienökonom Markus Posset weiß viel über Führungskräfte

Der Zirkus

Laut Posset müsse man nicht mit allen befreundet sein, um gut führen zu können. Ein respektvoller Umgang und Akzeptanz würden völlig ausreichen. „Mitarbeiter sind vielfältig. Manche sind leiser, ruhiger, langsamer, lauter, kreativer.“ Deswegen vergleicht er die Rolle eines Chefs mit der eines Zirkusdirektors: „Jeder hat das Recht, im Zelt zu sein. Man muss nur ein Gespür dafür entwickeln, wer welche Bedürfnisse hat, um sie optimal fördern zu können“, erklärt der Autor.

„Es gibt etwa Top-Arbeitskräfte, die sehr introvertiert sind, und das ist in Ordnung. Als Chef muss man Verständnis zeigen.“ Denn am Ende des Tages zähle nur eins: der Erfolg, zu dem jeder beitrage.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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